„Der Alltag – Das ist mein Ding“

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„Der Alltag – Das ist mein Ding“

Comedy

In seinem neuen Interview offenbart Torsten Sträter, wie sein trocken-humorvoller Stil entstand und was ihn in seiner neuen Show „Sträters Problemzonen“ erwartet, die am 9. Oktober in der ARD Premiere feiert. Diese Plattform nutzt er, um mit Gästen wie Katrin Bauerfeind und Olaf Schubert über große und kleine Herausforderungen im Alltag zu philosophieren.

Problemzonen im Alltag

In Bezug auf seine neue Sendung erklärt Sträter, dass die Überzeugung, es wäre wenig Aufwand, nicht ganz zutreffe. „Die Show macht aber total Spaß, weil sie echte Probleme anspricht, mit denen wir alle zu kämpfen haben. Es geht nicht immer ums Geld oder die Gesundheit – vielmehr beleuchten wir die unterschiedlichsten Themen auf humorvolle Weise“, so der Comedian. Darstellung muss vor allem lustig und lehrreich für die Zuschauer sein; sie sollen mit einem Schmunzeln und vielleicht auch einer neuen Erkenntnis aus der Sendung gehen.

alertative Comedy-Themen

Auf die Frage, welche Themen für seinen Humor am besten funktionieren, gesteht Sträter: „Der typische Alltag ist das Hauptthema – wenn ich versuche, in die Weltpolitik einzutauchen, hat wahrscheinlich jemand wie Max Uthoff das Spitzenthema erfasst.“ Er selbst sieht die Schönheit in den kleinen Dingen, wie zum Beispiel Einwegservietten oder Tupperdosen, die lächerliche Aufregung auslösen können. „Der Alltag bietet einfach mehr, als man denkt. Wir alle kennen das Gefühl, den Anschlusszug in Kassel zu verpassen. Da gibt’s keinen Spaß daran, aber genau das macht den Alltag so ergiebig für meine Komik.“

Die Lehre aus der Schneider-Ausbildung

Sträter hat eine Ausbildung als Herrenschneider durchlaufen und war danach als Handyverkäufer tätig. Er ist überzeugt, dass diese Erfahrungen seinem Werdegang als Comedian deutlich geholfen haben. „Wer einmal verkauft hat, weiß, wie man mit Menschen redet. Man gewöhnt sich daran, vor Publikum zu stehen“, beschreibt er seinen beruflichen Weg. Dieses Wissen ist zum Vorteil geworden, besondere Momente mit seinem Publikum authentisch zu teilen.

Fähigkeiten eines Schneiderlehrlings

Die Frage, ob er noch Talent im Schneidern hat, wird mit einem schmunzelnden „teilweise ja“ beantwortet. „Ich kann meine Kleidung anlängen und reparieren, Knöpfe annähen sowieso. Aber wem bringt das heute noch? Selten findet man einen Stoffladen, der wirklich zu empfehlen wäre“, erklärt er.

Der Auftritt in Schwarz

Trotz dieser Fähigkeiten sagt er, dass er am liebsten in Schwarz auftritt. „Schwarz schmeichelt meiner Figur. Die Jacke muss perfekt sitzen und auch die Hosenfreiheit sollte nicht zu eng werden. Es macht halt einen Unterschied, wenn man nicht aussieht wie eine handgesprochene Handpuppe“, schmunzelt er weiter.

„Das Gefängnis und ich“

Ein wenig eindringlich wird seine Vergangenheit entfernt: „Ich war einmal für ein paar Stunden im Gefängnis. Das war 1987, als ich einen Strafzettel ignoriert hatte. Plötzlich war ich für einen kurzen Augenblick „Häftling“ – ein unnötiger Fehler, der jedoch nur wenig Zeit in Anspruch nahm.“ Sträter berichtet humorvoll von seinem kurzen Aufenthalt und schätzt es heute noch, dass er dasselbe in seinem Leben nie wieder erleben möchte.

Kaum Luxus im Leben

Über die Frage nach materiellem Luxus bietet Sträter auch Erhellendes: „Ich gönne mir keinen, das einzige was ich ab und zu mache, sind Interviews und wenn ich es mal schaffe, eine Reise zu unternehmen. Ich besitze nichts der gleichen – kein Boot oder ähnliches, sondern finde mich deutlich einfacher mit meinen Vintage-Uhren zurecht, die ihren Zweck genauso erfüllen.“

Zu Torsten Sträter

Torsten Sträter, geboren 59, hat nach seiner Ausbildung als Herrenschneider den Weg über verschiedene Berufe beschritten, bevor er als Stand-up-Comedian bei Poetry-Slams herauskam und regelmäßig im Fernsehen In seiner eigenen Talkshow „Sträter“ auftritt. Er lebt mit seinem Sohn im Ruhrgebiet und widmet sich im Programm seiner Leidenschaft. Sträter ist auch Schirmherr der Deutschen Depressionsliga.

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