Natalie Lynch, mittlerweile 56 Jahre alt, hat mit Anfang 50 einen drastischen Schritt gewagt. Wie das US-Wirtschaftsportal Business Insider es beschreibt, setzte sie sich von ihrem bisherigen Leben in den USA ab. Zuerst verkaufte sie ihr Haus in Kalifornien, dann auch ihr Unternehmen, um in Europa neu anzufangen.
Von Stressflut zu neuem Leben
Die Pandemie stellte für Lynch einen Wendepunkt dar. Den ständigen Druck verschwinden zu müssen und immer höher werdende Lebenshaltungskosten waren die Gründe für ihre Entscheidung, „aus dem Hamsterrad auszusteigen“. Im Jahr 2024 zog sie mit ihrem Hund nach Italien; in Städten wie Rom und Florenz lebte sie einige Zeit. Schnell wurde ihr jedoch klar, dass die begehrten Lagen auf lange Sicht nicht finanzierbar waren, was sie auch im Interview mit Business Insider bestätigte.
Der neue Alltag in Frankreich: erschwinglich, aber keine Sorgenfreiheit
Momentan bewohnt Lynch eine möblierte Wohnung in Audenge, gelegen an der französischen Atlantikküste in der Nähe von Bordeaux. Der Preis für die Unterkunft liegt bei etwa 1200 Euro im Monat, inklusive Nebenkosten. Zwar spricht sie nicht von einem „Märchen“, allerdings kann sie mit einem Budget von ungefähr 3000 Euro gut leben – etwas, das in Kalifornien nahezu unmöglich war, erklärt sie laut Business Insider.
Trotzdem hat sich Lynch noch nicht ganz heimisch gefühlt. Sprachbarrieren, häufige Umzüge und Unsicherheiten mit befristeten Mietverträgen sind Teil ihres Alltags. Gleichzeitig ist sie selbstständiger geworden. Angelegenheiten wie Behördengänge, Fahren in einem neuen Land oder der Aufbau sozialer Kontakte sind für sie nun Alltag.
Eine Rückkehr in die USA schließt sie vorerst aus. Rückblickend sagt sie nüchtern: „Ich lebe noch nicht mein Traumleben, aber es ist besser, als in den USA zu arbeiten.“
Wichtige Überlegungen beim Auswandern
Lynch’s Geschichte zeigt, dass ein neues Leben im Ausland zwar viele Freiheiten bringt, aber auch zahlreiche Unsicherheiten mit sich bringt. Wer plant, Deutschland für längere Zeit zu verlassen, muss viele wichtige Entscheidungen treffen – von rechtlichen Aspekten bis zur finanziellen Planung und sozialen Absicherung.
Experten empfehlen als Vorbereitung, einige zentrale Punkte gründlich zu durchforsten: Themen wie Visum- und Aufenthaltsregelungen, Krankenversicherung, Lebenshaltungskosten und berufliche Möglichkeiten sollten vorher geklärt sein. Auch eine realistische Rückkehrstrategie ist unverzichtbar – falls das neue Leben nicht so verläuft, wie man es sich erhofft hat.
