Giftige Luft über Deutschland: Hochdruck und Nebel verschlechtern die Luftqualität

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In ganz Deutschland sorgt der Hochdruck dafür, dass die Luft knapp wird und die Sache ziemlich bedenklich ausfällt. Das erfahren wir aus einer Kolumne vom Meteorologen Dominik Jung.

Giftige Luft über Deutschland: Diese Regionen sind betroffen

Viel Wettergeschehen feiert sein Unwesen – auf jeden Fall wird die Luft in weiten Teilen des Westens immer schlechter. Vor allem der gefährliche Feinstaub PM 2,5 zeigt sich am Dienstag (30. September) stark ansteigend. Messdaten sprechen von Konzentrationen zwischen 45 und 50 Mikrogramm pro Kubikmeter – das kann den Atem wirklich schwer machen. Warum? Wegen einer stabilen Hochdrucklage und dem dazugehörigen Flauten im Wind.

Weil die Luft am Boden wie in einem Kochtopf eingekesselt wird, staut sich alles, was nicht gut für die Gesundheit ist. Da der Nebel, der vielen Orten zur Last fällt, wie ein schützender Deckel wirkt, bleibt der Dreck auf dem Boden. Autos, Heizungen und die Industrie stoßen ständig schädliche Partikel aus, doch im Zuge dieser Wetterbedingungen gibt’s kaum einen Abtransport der Luftbelastungen.

Was ist Feinstaub?

Wenn wir von Feinstaub sprechen, meinen wir winzige feste oder flüssige Teilchen, die durch unsere Atemluft in den Umlauf gelangen können. PM 2,5 ist besonders schädlich, weil diese Partikel kleiner als 2,5 Mikrometer sind und ganz tief in die Lunge eindringen können. Kaum zu glauben, aber genau dort können sie sogar Reizungen der Atemwege, Husten, und Atemprobleme verursachen. Gerade Menschen mit Asthma, chronischen Lungenerkrankungen oder Herzproblemen sind super empfindlich.

Dauerhafte hohe Feinstaubwerte erhöhen darüber hinaus das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch für gesunde Leute kann die hohe Konzentration zeitweise Kopfschmerzen, tränende Augen und ein allgemeines Unwohlsein hervorrufen. Feinstaub ist also kein zu vernachlässigender Bestandteil der Luft, sondern eine ernsthafte Umwelt- und Gesundheitsgefahr, insbesondere bei stabilen Wetterlagen.

Die Wetterlage verändert sich!

Ein kleiner Lichtblick ist allerdings, dass diese kritische Situation nicht von dauerhafter Natur ist. Ab der Wochenmitte (1. Oktober) kündigt sich eine nennenswerte Wetteränderung an. Der Wind wird stärker und wechselt in östliche Richtung. Dadurch vermischen sich die Luftschichten besser, und die Schadstoffe werden da hinverteilt, wo weniger Leute drunter leiden.

Die Feinstaubwerte sollten also deutlich zurückgehen. Auch wenn solche Szenarien häufig in Herbst und Winter auftreten, ist es weniger besorgniserregend, weil günstige Wettersituationen für schnellere Lösungen sorgen. Mit dieser Information können empfindliche Leute also schon mal beruhigt ihre körperlichen Aktivitäten im Freien reduzieren und bessere Luft suchen – optimalerweise zu Tageszeiten, in denen die Werte niedriger sind. Man kann übrigens über einen goldenen Oktober nur spekulieren.

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