Herzinfarkt: Neues Cholesterinmedikament konnte Risiko signifikant senken

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Neue Erkenntnisse über Cholesterinsenkungsmedikamente deuten darauf hin, dass sich die Therapie für Patienten mit Herzkrankheiten bald drastisch verändern könnte. Zwei bedeutende Studien zeigen vielversprechende Fortschritte von großen Pharmakonzernen.

Das Cholesterinmedikament Repatha von Amgen, einem amerikanischen Pharmaunternehmen, hat in einer umfangreichen Studie mit über 12.000 Teilnehmern gezeigt, dass es das Risiko schwerer Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei gefährdeten Patienten um 25 Prozent senkt. Diese Ergebnisse wurden diesen November auf der Konferenz der American Heart Association in New Orleans vorgestellt.

Ähnlich beeindruckend ist das Ergebnis bezüglich des Risikos für den ersten Herzinfarkt: Dieses kann durch die injizierbare Therapie um erstaunliche 36 Prozent gesenkt werden. Laut dem Forschungsleiter von Amgen, Jay Bradner, ist Repatha der erste PCSK9-Hemmer, der seine Wirksamkeit bei der Prävention eines ersten Herzereignisses belegen kann.

Die F.D.A., die Arzneimittelbehörde der USA, hat im August die Verwendung von Repatha erlaubt, sodass jetzt auch Erwachsene mit hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgrund von erhöhten LDL-Cholesterinwerten die Therapie erhalten können, auch wenn sie nicht bereits an einer Herzkrankheit leiden.

Interest Descriptor: Repatha funktioniert, indem es das Protein PCSK9 blockiert, das für die Regulierung des LDL-Cholesterinspiegels im Blut zuständig ist. Es ist ideal für Patienten, bei denen herkömmliche Cholesterinsenker, wie Statine, nicht die gewünschte Wirkung zeigen.

Konkurrenz von Merck: Tablettenlösung für Cholesterinsenkung

Beim Wettkampf um die besten Cholesterinpräparate bleibt es spannend. Der Konkurrent Merck hat ebenfalls einen PCSK9-Hemmer entwickelt – jedoch in Form einer Tablette. In einer Studie zitiert von der New York Times wird berichtet, dass das neue Präparat den LDL-Cholesterinspiegel um 60 Prozent senken kann und in den ersten Jahr das Risiko für Herzinfarkte bei Risikopatienten um bis zu 20 Prozent reduzieren könnte.

Mercks Forschungsleiter, Dean Li, träumt davon, PCSK9-Behandlungen jedermann zugänglich zu machen. Das Ziel ist es, ein preiswertes Medikament anzubieten, das so einfach einzunehmen ist wie Blutdruckmedikamente.

Das Unternehmen hat Ambitionen, 2026 die Genehmigung für sein neues Medikament Enlicitid zu beantragen, um dieses dann 2027 auf den Markt zu bringen.

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