Kleine Freuden: Warum Gen Z trotz finanzieller Engpässe weiterhin genießt

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Anna, eine 25-Jährige aus Paris, findet täglich einen Weg, sich eine kleine Freude zu gönnen, wenn sie zur Arbeit geht. Egal ob es ein Caffè Latte für 6,50 Euro, frisch gebackene Kekse für 3,50 Euro oder etwas teurere Schokolade mit Himbeeren für 6 Euro ist – es sind diese kleinen Leckereien, die ihren Arbeitstag erheblich aufhellen. „Das ist mein kleiner Luxus, der mich motiviert, zur Arbeit zu gehen,“ erzählt sie in einem Interview mit „Le Point“.

Wenn man Anne etwas genauer anschaut, wird schnell ersichtlich, dass ihre Habits sich auf ihr Budget auswirken: Sie genießt etwa 15 Kaffees im Monat, was zusammen schnell auf über 100 Euro hinausläuft – erschreckend für jemanden, der netto weniger als 2000 Euro im Monat verdient. Trotzdem sieht Anna das als ein belohnendes Erlebnis.

„Ich kaufe mir sogar einen Kaffee, wenn mein Konto im Minus ist“

Und sie ist nicht die einzige. Ihre Bekannte Artemis, 24, hat eine ähnliche Einstellung. „Selbst wenn ich am Ende des Monats im roten Bereich bin, gönne ich mir die kleinen Freuden,“ sagt sie. Im November gab sie viel Geld für das Geschenk einer Freundin aus und musste ihr Konto mehrmals auffüllen. „Trotzdem gehe ich regelmäßig ins Café und gönne mir meinen Kaffee,“ bestätigt sie.

Diese scheinbare Sucht, die viele aus der Generation Z favorisieren, wird von Expertin Élisabeth Soulié als typisch angesehen. „Für die Generation Z hat der Begriff ‚Vergnügen‘ einen hohen Stellenwert. Sie leben nach Emotionen und Instinkten,“ merkt sie an. Ein Kauf, der für andere unklug scheint, wird von Gen Z nicht so bewertet. Joy und Versuchungen stehen im Vordergrund, das zeigt, dass es nicht unbedingt um erspartes Geld geht, sondern um eine grundlegende Lebenseinstellung.

Was man über Gen Z wissen sollte

  • Dass die Generation, zwischen 1997 und 2012 geboren wurde, bringt eine Ära mit sich, in der das Internet eine zentrale Rolle einnimmt.
  • Steuerung von Sozialmedien: Rund 95% nutzen Plattformen wie Instagram, TikTok oder Snapchat – und verbringen im Durchschnitt 3 Stunden täglich online.
  • Kaufverhalten: Ca. 67% der Gen Z legen Wert auf Nachhaltigkeit und sind bereit, für umweltfreundliche Produkte mehr auszugeben.
  • Bildung: Diese Generation erreicht in vielen Ländern höhere Bildungssätze; Beispielsweise in Deutschland liegt die Abiturquote über 50%.

Der Trend der 2000er kehrt zurück

Ein Caffè Latte kann schon was kosten, beim Essen spart Gen Z hingegen: Beliebte Gemeinschaftstische sind ein Comeback – insbesondere von der Generation Z gefördert. Diese Form des gemeinsamen Essens, die bereits in den 80er- und 2000er-Jahren populär war, erlaubt es den Digital Natives, echte soziale Verbindungen aufzubauen.

Außerdem bieten gemeinsame Platten eine kostengünstige Möglichkeit, unbekannte Geschmäcker zu testen.

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