Kleines Wohnen, große Ideen: Die Tiny-House-Bewegung

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Wermelskirchen. Am Dienstagabend drehte sich im Haus Eifgen alles um die Tiny-House-Bewegung, ein Thema, das viele Menschen heutzutage interessiert. Martin Gniewoß führte eine Gruppe von etwa 30 Zuhörern in die Welt dieser kleinen Häuser ein.

Das Haus Eifgen ist nicht nur für Musikveranstaltungen bekannt, sondern auch für informative Vorträge zu verschiedenen Themen. So war es auch diesmal, als Martin Gniewoß, ein Experte auf dem Gebiet, eingeladen wurde, um über die Anfänge und die Entwicklung der Tiny-House-Bewegung aufzuklären. Er erklärte, dass die Wurzeln dieser Bewegung in den USA liegen: „Zuerst waren Tiny Houses mit Trailer-Parks verbunden, die früher nicht gerade den besten Ruf hatten, weil sie oft günstig und von schlechter Qualität waren“, so Gniewoß. „Heutzutage ist die Qualität merklich gestiegen, es gibt Plätze, die auch für Menschen mit besonderen Bedürfnissen geeignet sind, und Angebote für die Generation 50+“.

Die Gründe für heute für ein Tiny House zu wählen, sind sehr unterschiedlich. „Einige benötigen ein mobiles Zuhause, weil sie viel umziehen müssen, bieten die sogenannten ‚Mobil Homes‘ eine praktische Lösung. Andere bevorzugen einfach das Leben in der Natur oder im Wald“, betonte Gniewoß. Fragen stellten die Zuhörer gleich zu Beginn, beispielsweise zur maximalen Größe eines Tiny Houses. „In Nordrhein-Westfalen darf ein Tiny House maximal 50 Quadratmeter groß sein“, klärte er auf. Die Vorschriften für die Aufstellung sind von den jeweiligen Gegebenheiten abhängig: „Auf Campingplätzen muss das Haus mobil sein, während man auf eigenem Grundstück einen entsprechenden Bauantrag stellen muss“, fügte Gniewoß hinzu.

Die Bilder, die während des Vortrags auf die Leinwand projiziert wurden, vereinten die Teilnehmer. Sie konnten verschiedene Varianten mobil gestalteter Häuser sehen, die im Stil schöner und hochwertiger Holzfassaden geboten wurden; fanden Elemente von Wohnwagen oder Campinghäusern wieder, die man in Hückeswagen am oberen Bever-Talsperre beobachten kann. „Meine Präsentation zeigt auch kreierte Häuser – sowohl im Blockhausstil als auch mit runden Formen. Eines ist sicher: Tiny Houses sind nicht groß, wie der Name impliziert“, so Gniewoß. Die Zielgruppe dieser Mini-Häuser sind nicht unbedingt Familien, auch wenn man diese anpassen kann; oft wohnen hier junge Paare ohne Kinder oder ältere Menschen in dem Сход разум.

Er stellte auch lokale Beispiele vor, wie ein Tiny House in Dabringhausen, das für die Jugendarbeit zur Verfügung steht. „Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass es in Dabringhausen jetzt zwei Grundstücke gibt, die speziell für Tiny Houses zur Verfügung stehen. Die Stadt Wermelskirchen ist diesem Projekt gegenüber sogar sehr aufgeschlossen“, berichtete Gniewoß. In neuen Planungen von Wohngebieten sind außerdem ausgewiesene Plätze für Tiny-Houses eingeplant; die Entwicklung läuft nur etwas verzögert.

Eine wesentliche Erkenntnis aus dem etwa 45-minütigen Vortrag war die große Bandbreite an Tiny Houses. Diese reicht von Angeboten, die zwischen 10.000 und 40.000 Euro kosten und auf Campingplätzen stehen, bis hin zu stationären, modernen Häusern, deren Preise bei rund 120.000 Euro beginnen. Bastelvorhaben und Präsente in der Community wachten das Interesse der Anwesenden. Eine Besucherin sprach begeistert von einem Tiny-House-Park in den Niederlanden sowie von einem aktuellen Tiny-House-Projekt am Dülmener See. Besonders ansprechend war für alle, das Bau-Tagebuch von Gniewoß mit Bildern über den Bau eines eigenen Tiny Houses.

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