Lara: Eine Kranheit, die in Australien nicht anerkannt ist und ihre Reise nach Deutschland

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Das Leben von Lara Ryan hat sich 2013 grundlegend verändert, als sie an Lyme-Borreliose erkrankte. Sie musste oft ins Krankenhaus, wozu sie sagte: „Meine Beine ließen mich im Stich, meine Hände funktionierten nicht mehr und mein Blick wurde unscharf“. Über ihre Erfahrungen berichtet der Special Broadcasting Service (SBS).

Diagnose nach 4 Monaten

Die richtige Diagnose bekam Lara jedoch erst nach vier langen Monaten, als eine befreundete Krankenschwester die Krankheit ins Spiel brachte. Lara vermutet, dass sie sich beim Camping durch einen Zeckenbiss angesteckt hat.

In Australien gilt die Lyme-Borreliose jedoch als nicht übertragbar. Das Department of Health, Disability and Ageing erklärt: „Die Menschen können an Lyme-Borreliose erkranken, wenn sie von einer Zecke gebissen werden, die Borrelia burgdorferi-Bakterien trägt. Wissenschaftler haben bisher jedoch Borrelia burgdorferi in australischen Zecken und anderen Insekten, die die Krankheit auf den Menschen übertragen könnten, nicht nachgewiesen.“

Diagnose und die härteste Zeit

Die Krankheit hatte verheerende Folgen für Lara. Obwohl sie Zeit mit ihrer Familie verbringen wollte, konnte sie kaum den Kopf vom Kissen heben, wie sie dem SBS mitteilte. Für sie war klar, dass es in Europa mehr Behandlungsmöglichkeiten gab. Daher entschied sie sich für eine Hyperthermiebehandlung in Deutschland.

Auf die dreiwöchige Intensivbehandlung, die neben der Hyperthermie auch weitere Therapien umfasste, war Lara vorbereitet. „Die Hyperthermie-Sitzungen empfand ich als brutal, weil dabei die Körpertemperatur auf etwa 42 Grad Celsius erhöht wird“, erzählte sie. Lara musste dafür 30.000 Dollar (ca. 16.900 Euro) aufbringen. Trotzdem bemerkte sie eine Verbesserung und konnte endlich wieder die Mutter und Ehefrau sein, die sie sein wollte: „Ich will mir gar nicht vorstellen, wie schlimm es mir ergangen wäre, wenn ich nicht nach Deutschland gegangen wäre“, so Lara.

Fakten zur Lyme-Borreliose

  • Lyme-Borreliose ist eine vielschichtige Erkrankung, die vor allem Haut, Nervensystem, Muskeln, Gelenke, Herz und Augen betrifft. In Deutschland ist sie die häufigste durch Zecken übertragene Infektionskrankheit.
  • Die Prävalenz aller Borreliose-Stadien wird auf ca. 50 bis 100 pro 100.000 Einwohner geschätzt.
  • Um Lyme-Borreliose sicher zu diagnostizieren, sind Tests wie Blutuntersuchungen oder PCR-Test notwendig.
  • Wenn die Infektion unbehandelt bleibt, kann sich die Krankheit über Monate oder Jahre entwickeln und zu ernsthaften Probleme wie Erschöpfung oder neurologischen Beschwerden führen.

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