Laura Seager lebt in Langham, einem Ort nahe Colchester, etwa 100 Kilometer nordöstlich von London. Zunächst spürte sie lediglich leichte Bauchschmerzen und hatte das Gefühl, nach dem Klo nicht ganz fertig zu sein. Über Blut im Stuhl konnte sie allerdings nicht berichten, was ein häufiges Warnsignal für Darmkrebs ist. Nachdem die Symptome nicht weniger geworden waren, beschloss die 42-Jährige, ihren Hausarzt aufzusuchen. Dieser stellte ihr wenig später eine Schockdiagnose: Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium – das berichtete die BBC.
Glücklicherweise erhielt sie vor einer Weile eine frühe Untersuchung, die auf merklich erhöhte Werte im Stuhltest hinwies, was die Ärzte dazu veranlasste, einen Tumor in Betracht zu ziehen. Eine Koloskopie musste jedoch abgebrochen werden, da der Tumor den Darm teilweise verschloss. Nur durch eine Computertomografie konnte das genaue Bild entstehen. Laut der BBC wurde Laura ein drei Zentimeter großer Tumor entfernt, bevor sie mit der Chemotherapie beginnen konnte.
Von harmlosen Verdauungsproblemen gedacht
Zu Beginn hielt Laura ihre Symptome für einfache Verdauungsbeschwerden und änderte ihre Ernährung – ohne jegliche Verbesserung. Erst im Juli suchte sie erneut einen Arzt auf. „Wir können nicht davon ausgehen, dass alle Symptome auf einer Zeilenliste stehen“ meinte sie in einem Gespräch mit der BBC. Symptome zeigen sich bei jedem Menschen unterschiedlich, und es ist möglich, dass Blut im Stuhl während der gesamten Krankheitsaufnahme nicht auftritt.
Die Ärzte beurteilen Lauras Heilungschancen heute als positiv. Sie engagiert sich dafür, Spenden für den „Bowelbabe Fund for Cancer Research UK“ zu sammeln und plant, im Oktober eine Strecke von 71 Kilometern zu laufen, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Der Anstoß dafür kam von Dame Deborah James, einer britischen Aktivistin, die 2022 im Alter von nur 40 Jahren an Darmkrebs verstarb.
Vorsorge kann Leben retten!
Every year wird bei etwa einem von 15 Männern und einer von 19 Frauen Darmkrebs diagnostiziert. Das bedeutet, dass rund jede achte Krebsdiagnose in Deutschland den Dickdarm oder den Mastdarm betrifft, wie Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten des Robert-Koch-Institutes und dem Statistischen Bundesamt zeigen:
- Neue Diagnosen jährlich: 54.610 (24.654 Frauen, 29.956 Männer)
- Todesfälle jährlich: 22.670
Die Regel lautet: Je früher man zum Arzt geht und Vorsorgeuntersuchungen wahrnimmt, desto mehr Fälle von Darmkrebs können frühzeitig entdeckt und behandelt werden. Dies erhöht die Überlebenschancen erheblich.
Eine Schätzung der Felix Burda Stiftung zufolge, die Daten aus dem Trendreport 2023 und ZI-Daten von 2003 bis 2012 berücksichtigt, haben etwa zehn Millionen Menschen mittlerweile an der von der Krankenkasse getragenen Vorsorgekoloskopie teilgenommen. Dadurch konnten geschätzt rund 350.000 Neuerkrankungen und 175.000 Todesfälle verhindert werden.
Welche Anzeichen deuten auf Darmkrebs hin?
Einige relevante Warnzeichen auf Darmkrebs sind:
- Sichtbares Blut beim Toilettengang oder auf Stuhlgang
- Umstellung im Stuhlgang (Durchfall oder Verstopfung)
- Häufiger Stuhldrang
- Ausscheidung von Schleim oder Blut
- Gefühl, dass der Darm nicht vollständig entleert wird
- Völlegefühl
- Schmerzen beim Stuhlgang
Diese Symptome bedeuten nicht zwangsläufig, dass es sich um Darmkrebs handelt, doch sie sollten immer ärztlich untersucht werden.
Hinweis: Die Felix Burda Stiftung ist wie FOCUS online Teil von Hubert Burda Media.
