Mediterrane Ernährung: Der doppelte Nutzen für Herz und Darm
Wer sich viel mediterran oder pflanzenbasiert ernährt, tut nicht nur seinem Herzen einen Gefallen. Eine neue Studie zeigt, dass auch der Darm erheblich profitieren kann, und ältere Menschen profitieren besonders davon.
Medizinische Forschung hat das der Mittelmeer-Diät immer wieder bescheinigt: Sie ist gut für Herz und Gefäße. Doch jetzt hat eine Studie auch herausgefunden, dass sie sich positiv auf die Darmgesundheit auswirkt. Eine aktuelle Untersuchung aus den Vereinigten Staaten zeigt, dass Menschen, die sich an mediterranen oder pflanzenbasierten Ernährungsweisen orientieren, erheblich seltener unter Darmbeschwerden wie chronischer Verstopfung leiden, unabhängig von der Menge an Ballaststoffen, die sie konsumieren.
Langzeitstudie mit 96.000 Teilnehmern
Diese Untersuchung stammt von einem Forschungsteam des Massachusetts General Hospital und der Harvard Medical School. Die Wissenschaftler analysierten die Daten von über 96.000 Erwachsenen aus verschiedenen Langzeitstudien. Alle Teilnehmer waren im mittleren bis höheren Alter und ihre Ernährung wurde über einen langen Zeitraum dokumentiert. Zudem wurde untersucht, wer im Laufe der Zeit unter chronischen Verdauungsproblemen leidet – definiert als ständigen Beschwerden über mindestens zwölf Wochen pro Jahr.
Mediterrane und pflanzenbasierte Ernährung als beste Optionen
In der Studie wurden fünf gängige Ernährungsweisen miteinander verglichen: die mediterrane, pflanzenbasierte, Low-Carb-, westliche und entzündungsfördernde Diät. Das Ergebnis war klar: Teilnehmer, die sich mediterran oder pflanzenbasiert ernährten, wiesen ein deutlich geringeres Risiko für chronische Verstopfung auf. Besonders hilfreich in diesem Zusammenhang sind Lebensmittel wie Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und gesunde pflanzliche Fette, etwa aus Olivenöl oder Avocados.
Ältere Menschen profitieren am meisten
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass gesunde Ernährungsweisen, besonders im Alter über die bekannten Vorzüge für die Herzgesundheit hinaus, auch positive Effekte auf die Darmfunktion haben. Studienleiter Kyle Staller vom Massachusetts General Hospital erklärt: „Unsere Erkenntnisse zeigen, dass die positiven Effekte gesunder Ernährung über Ballaststoffe hinausgehen sollten. Es steckt noch viel mehr dahinter.“
Schlechte Ernährungsweisen erhöhen Verstopfungsrisiko
Im Gegensatz dazu schnitten Teilnehmer mit einer westlichen oder entzündungsfördernden Diät erheblich schlechter ab. Ein hoher Konsum von rotem Fleisch, Zucker, Weißmehl sowie stark verarbeiteten Lebensmitteln steht in direktem Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für chronische Verstopfung. Personen, die sich kohlenhydratarm ernährten, zeigten kein signifikantes Risiko, allerdings auch keine nennenswerten Vorteile.
Die Bedeutung gesunder Ernährung
Zusammengefasst zeigt die Studie eindrucksvoll: Mediterrane und pflanzenbasierte Ernährung sind nicht nur wichtig für die Herzgesundheit, sondern auch für die Pflege des Darms. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für chronische Verstopfung, doch eine langfristig gesunde Ernährung kann dem präventiv entgegenwirken.
Quellen:
- gastrojournal.org: „Dietary Patterns and Incident Chronic Constipation in Three Prospective Cohorts of Middle- and Older-Aged Adults“ (Englisch)
- sciencedaily.com: „What 96,000 adults taught scientists about preventing constipation“ (Englisch)
