Müssen wir wirklich bis 70 arbeiten? Die Zukunft der Rente im Blick

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Die Lebensspanne erhöht sich – und damit könnte das Rentenalter ebenfalls steigen. Müssen wir bald bis zu unserem 70. Lebensjahr arbeiten?

Im Büro geben wir alles – versuchen, Job, Familie und Freizeit unter einen Hut zu bringen, während wir manchmal von entspannten Ruhestands-Visionen träumen: Reisen, ausschlafen und mehr Zeit für uns selbst und unsere Lieben haben. Doch diese Vorstellung könnte bald ins Wanken geraten, dennes gibt eine realistische Chance, dass wir in Zukunft länger arbeiten müssen._Der Grund dafür? Wir werden einfach älter. Während das zunächst eine Erfolgsgeschichte in Sachen Gesundheit zu sein scheint, hat es auch einige tiefgreifende Auswirkungen auf unser Rentensystem. Was hinter diesen aktuellen Diskussionen um ein höheres Rentenalter steckt und welche Jahrgänge besonders betroffen sind, erfährst du hier!

Erfreuliche Nachrichten zur Lebenserwartung

Laut dem Statistischen Bundesamt haben sich die Wertungen zur Lebenserwartung nach den Corona-Jahren wieder stabilisiert. Die Zahlen zeigen, dass wir wieder in den Bereich von 2019 zurückgekehrt sind. Nach einem Rückgang während der Pandemie ist die Lebenserwartung seit 2023 kontinuierlich angestiegen. Konkret bedeutet das, dass Mädchen, die 2023 zur Welt kommen, im Durchschnitt 83,5 Jahre alt werden können, während Jungen das Durchschnittsalter von 78,9 Jahren erreichen dürften. Pharma deal klar: Mehr Jahre Leben heißt auch mehr Jahre, in denen die Rente gezahlt werden muss. Und das betrifft natürlich heftig die Diskussion rund um das Rentenalter.

Das Rentenalter und die Lebenserwartung – Ein neues Modell?

Hier kommt der interessante Vorschlag: Wenn das Leben länger wird, sollten wir auch länger arbeiten – so das Denkschema mancher Politiker. Vor der letzten Bundestagswahl wurde von der CDU eine interessante Idee diskutiert: das Renteneintrittsalter könnte automatisch an die steigende Lebenserwartung gekoppelt werden.

Das klingt konkret so: Für jedes zusätzliche Lebensjahr, das statistisch ausgewiesen wird, könnte das Renteneintrittsalter um vier Monate steigen. Schätzungen zeigen, dass die Lebenserwartung etwa alle zehn bis fünfzehn Jahre um ein Jahr wachsen könnte. langfristige Konsequenz? Das Rentenalter könnte immer weiter nach hinten verschoben werden.

Wer wäre betroffen?

Obwohl die momentane Regierung offiziell keine Pläne zur Anhebung des Rentenalters auf dem Schirm hat, könnte unter dem Druck der Handlungsnotwendigkeit bald ein Umdenken nötig sein. Laut dem besagten Modell könnte das Rentenalter alle 10 bis 15 Jahre um vier Monate erhöhen.

  • 2031: Rentenalter: 67 Jahre (Jahrgang 1964)
  • 2041: Rentenalter: 67 Jahre und 4 Monate (Jahrgang 1973)
  • 2051: Rentenalter: 67 Jahre und 8 Monate (Jahrgang 1983)
  • 2061: Rentenalter: 68 Jahre (Jahrgang 1993)
  • 2071: Rentenalter: 68 Jahre und 4 Monate (Jahrgang 2002)
  • 2081: Rentenalter: 68 Jahre und 8 Monate (Jahrgang 2012)
  • 2091: Rentenalter: 69 Jahre (Jahrgang 2022)

Das Dilemma wird nur größer: Sollte die Lebenserwartung schneller steigen – sagen wir, um ein Jahr alle fünf Jahre anstatt alle zehn – würde die Rentenaltergrenze durchaus schneller angehoben werden. Das könnte bedeuten, dass Kinder, die 2022 geboren wurden, tatsächlich länger – eventuell bis weit über 70 – arbeiten müssten, bevor sie in den Ruhestand dürfen.

Kritik an der Rentenpläne wird lauter

Vor ein paar Tagen hat sich CDU-Wirtschaftsministerin Katharina Reiche gegenüber FAZ erneut zur aktuellen Diskussion geäußert. Sie wandte ein: „Wir können nicht ein Drittel des Erwachsenenlebens in Rente verbringen“, und plädiert dafür, dass die Deutschen im Notfall bis 70 arbeiten sollten. Doch der Vorschlag stößt längst nicht überall auf positive Resonanz. Lautstarke Kritiker wie Franz Müntefering, ehemaliger SPD-Bundesarbeitsminister, lehnt die Idee als „pauschalen Unsinn“ ab. In einem Interview mit Tagesspiegel betont er, dass es grundsätzlich keine Lösung für alle geben könne:

Die Lebensrealitäten sind heute zu unterschiedlich. Die Regierung selbst hat sich deutlich gegen eine Erhöhung des Rentenalters positioniert: Ein Regierungssprecher meinte, dass es aktuell keine Bestrebungen gäbe, über 67 Jahre hinauszugehen. Ihr Fokus liegt auf der sogenannten „Aktivrente“, die Anreize bietet, um früher oder länger zu arbeiten.

Geplant sind unter anderem steuerfreie Beträge von bis zu 2.000 Euro pro Monat, wenn man über das gesetzliche Rentenalter hinaus weiterarbeitet.

Was steht uns bevor?

Bisher ist nichts entschieden – dennoch zeigt die Debatte, dass das Thema nicht so einfach abzulehnen ist. Es bleibt also spannend, in welche Richtung sich die Einführung und Verwirklichung verändern könnte. Gibt es genug Jobs für ältere Menschen? Und wie wirkt sich unsere Gesundheit darauf aus? Eines scheint sicher: Rente mit 70 ist noch kein beschlossener Fakt, aber sie klopft immer lauter an.

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