Neues Regelwerk im italienischen Café: Striktere Zeitlimits für Gäste

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Neues Regelwerk im italienischen Café: Striktere Zeitlimits für Gäste

In einem italienischen Café gibt es jetzt eine Regel, die viele überrascht: Die Aufenthaltsdauer an den Tischen ist nur noch begrenzt. Die Initiative hat dafür gesorgt, dass die Diskussionen in Gang kommen.

In Turin gelten folgendermaßen strenge Vorgaben: 15 Minuten für einen Kaffee, 20 Minuten für das Frühstück, 45 Minuten für das Mittagessen und maximal eine Stunde für den Aperitivo. Diese Regeln wurden eingeführt, um sich vor Gästen zu schützen, die die Plätze besetzen, ohne viel zu konsumieren. Diese eigenartige Maßnahme hat kontroverse Meinungen über die Kaffeehauskultur in Italien hervorgerufen.

Das Café Pasticceria Novanta in Turin hat mit dieser Regelung für Aufregung gesorgt. Ein Schild an allen drei Standorten der Kette weist nun auf die erlaubten Sitzzeiten hin. Auch in anderen Städten Italiens sollten Kaffeetrinker ihre Zeit im Blick behalten.

Café mit strikter Regelung: Operatives Kaffeetrinken nur für wenige Minuten

Das Café liegt laut Mentelocale im Turiner Stadtteil Crocetta, in der Nähe der Technischen Universität Turin. Die Betreiber rechtfertigen die Regeln mit der hohen Besucherzahl und dem Bedürfnis nach fairer Platznutzung. In 15 Minuten sollte der Kaffee am Tisch, der sogenannte „Caffè al tavolo“, konsumiert werden. Besonders Touristen, die in Italien Urlaub machen, könnten unter diesem Zeitdruck leiden.

Diese neue Regel hat auch auf Facebook für lebhafte Diskussionen gesorgt. Viele Nutzer zeigen Verständnis für die Maßnahme und berichten von eigenen Erfahrungen, wie sie oftmals in vollen Lokalen keinen Platz finden, weil andere Gäste lange bei nur einem Drink verweilen. Es gab Meinungen wie: „Ich frühstücke und gehe dann. Ich sitze nicht drei Stunden in der Bar.“

Zwiespalt: Teure Zeiten im Turiner Café

Ein Nutzer erklärte die Situation aus der Perspektive der Gastronomen: „In meiner Umgebung sitzen Gruppen von Männern mit nur einem Kaffee stundenlang am Tisch. Das Büro wird oft überfüllt, während Leute genötigt werden, ihren Kaffee im Stehen zu trinken.“

Auf der anderen Seite äußerten Kritiker Besorgnis, die Maßnahme erinnere an einen „Chronometer am Tisch“. „Dauert ein Aperitivo wirklich länger als ein Mittagessen?“, warf eine Userin mit einem ironischen Kommentar ein. Viele befürchten, dass solch eine Regelung die italiana Geselligkeit angreift, „die Bar sollte ein Ort des Zusammenkommens sein, das ist ihr ursprüngliches Ziel.“ Außerdem erfahren auch Reisende in den Flughäfen neue Regeln. (Quellen: Corriere della Sera, Mentelocale, Facebook, X)

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