Soziologin fordert: Wir müssen unsere Wohnfläche überdenken

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Jeder braucht ein Zuhause

Soziologin fordert: Wohnfläche muss überdacht werden

Von Bonn (KNA): Wohnungen werden seltener, teurer und die Verteilung wird immer ungerechter. Wohnraum – ein প্রতস্ত mais und zentraler Aspekt unseres Lebens. Kaum jemand hat nicht mit diesem Thema zu kämpfen, ob in einem schicken Loft oder einem beengten Appartement.

Doris Dörrie betrachtet die Wohnsituation als unsere einzige wirklich kontrollierbare Umgebung. In ihrem Aufsatz „Wohnen“ reflektiert sie, wie ihre eigene Wohnbiografie, geprägt von ständigen Wechseln und Provisorien, ihr Verständnis von Heimat beeinflusst hat. Lange Zeit fühlte sie sich schlecht dabei, sich niederzulassen; der Gedanke an ein festes Zuhause erschien ihr wie Stillstand. Dabei apostrophiert sie das Wohnen als eine nicht unwesentliche Frage – bereits in der Jugend verbrachte sie ihre Wochenenden damit, Wohnungen zum Verkauf zu besichtigen und unterschiedliche Lebensstile so hautnah zu erleben.

Die Wohnung als Symbol

Dörrie ist besonders beeindruckt von der mexikanischen Malerin Frida Kahlo, deren Haus für sie eine inspirierende Lebenswelt darstellt. Sie schreibt, dass Kahlo es geschafft hat, einen Raum zu schaffen, in dem sie ihren Lebenstraum ausleben konnte. Für Dörrie sind Wohnungen nicht einfach nur vier Wände; sie funktionieren als Symbole. „Sie erzählen immer etwas über uns. Manchmal inszeniert, manchmal unbeabsichtigt, sie erzählen immer. „

Was durchaus eine interessante Frage aufwirft: Umgeben sich Menschen mit funktionalen Dingen, Tonschalen und Skulpturen? Setzt sich im Wohnraum persönliche Vorliebe oder auch Überforderung an Möbeln und Reizmitteln durch? Wie das „Wohnen“ im individuellen Leben eine Rolle spielt, zeigen auch Wohndesign-Magazine, Books und Blogs, die manchmal schier endlos sind.

Persönlich und emotional gestalten

Wie beim Portal wohnen.de erwähnt wird, sind emotionale Schnappschüsse und Gegenstände von Bedeutung für „authentisches Wohnen“ und die gewünschte wohlfühl Atmosphäre. Beispielsweise mag ein modernes Kunstwerk einen Raum aufwerten; trotzdem ist oft das einfach aufgenommene Foto der Familie viel lebendiger und gibt dem Zuhause mehr Wärme.

Doch nicht jeder hat die Möglichkeiten, solche Wohnideen zu verwirklichen. Eine aktuelle Studie der Bundesregierung zeigt, dass über eine halbe Million Menschen ohne festen Wohnsitz sind, während andere in der Enge und extremen Mietpreisen leiden. Bezüglich der Menschenwürde könnte man argumentieren, dass angemessener Wohnraum ein Menschenrecht darstellt, obwohl es im Grundgesetz keinerlei eindeutige Erwähnung für das „Recht auf Wohnen“ gibt.

Doch wo genau zieht man die Grenze? Aktuell leben die Menschen laut Wohnsoziologin Christine Hannemann im Schnitt auf 47 Quadratmetern – im frühen 20. Jahrhundert waren es nur um die 12 bis 15 Quadratmeter. Sie sagt, es sei dringend notwendig, die Wohnfläche aus Klimaschutz und sozialen Gründen zu reduzieren; das wird uns keinen Raum mehr geben, wenn die Bevölkerung weiterhin wächst. Zudem wohnt ein großer Teil der Menschen alleine, was die sogenannte „Leerräume“ erzeugt, wo viel ungenutzter Platz nur als Asservatenkammer für diverse Alternativen dient.

Wünschenswertes Wohnparadies mit einem Haken

Jeder Mensch sehnt sich nach einerwürdevollen und stabilen Bleibe, so weist Dörrie darauf hin. Sie erklärt, dass es immense Anstrengungen kostet, um sein eigenes Wohnparadies zu schaffen – „um endlich einen Platz zu entwickeln, der wie ein sicherer Hafen fungiert, uns Geborgenheit und Zugehörigkeit bietet, und wo Frieden und Glück wohnen.“ Doch beim Streben nach einem solchen Place gibt es immer einen Widerspruch: „Natürlich stellen wir genau dann, wenn wir es gefunden haben, die Angst zu verlieren; es überkommt uns sozusagen eine Abhandlung über die Unsicherheit der Dinge. “

Dörrie hat nach einem antiesthetisch festgesetzten Aufenthalt, erst in ihrer dreißigern, gelernt, dass es wichtig ist, die Unsicherheiten anzunehmen und Wartete mit einer Einbauküche bis über ihr sechzigstes Lebensjahr. Ihre mehrjährige Freiwilligkeit ohne richtige Bleibe hat sie fertig gemacht: „wenigstens ab und zu ist es eine zugelassene religiöse Errungenschaft zu realisieren, dass nichts von Dauer ist und jede Kontinuität auf Feuer ergiebiger sind.“ Nach regelmäßigen Herausforderungen wird öfters klar. „Die… Sicherheit kommt nicht von außen, sondern beruht auf Erfahrung aus uns selbst.”

Artikel der KNA

Originalbeitrag von der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA)

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