Wachsende Probleme: Bluthochdruck bei Kindern

Estimated read time 2 min read

Bluthochdruck nimmt in einer Altersgruppe dramatisch zu

Der Anstieg ist alarmierend über zwei Jahrzehnte hinweg.

Zu hoher Blutdruck ist gefährlich, selbst bei den Kleinsten. Laut einer neuen Analyse aus der renommierten Zeitschrift „The Lancet Child & Adolescent Health“ hat sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die unter Bluthochdruck leiden, zwischen 2000 und 2020 fast verdoppelt. Wo im Jahr 2000 nur rund 3,2 Prozent betroffen waren, sind es nun bereits 6,2 Prozent. Dies entspricht schätzungsweise 114 Millionen jungen Menschen weltweit.

„Ärzte und Betreuer sollten diese Verdopplung als Warnsignal sehen“, erklärt Igor Rudan, Studienautor an der Universität Edinburgh. Bluthochdruck (Hypertonie) in der Kindheit erhöht erheblich das Risiko für später auftretende Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Organschäden.

  • Warnsymptome:Welche Anzeichen sollten beachtet werden?
  • Was ist schlimmer? Hoher Druck oder hoher Puls?

Übergewicht – das Hauptproblem

Besonders dicke Kinder haben häufig mit Bluthochdruck zu kämpfen: Die Studie zeigt, dass 19 Prozent der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen betroffen sind – im Vergleich zu nur 2,4 Prozent bei Normalgewichtigen. Übergewicht verändert den Stoffwechsel, belastet das Herz-Kreislauf-System und fördert einen dauerhaften Anstieg des Blutdrucks.

TAGESANBRUCH: Ihr täglicher Newsletter von der t-online-Chefredaktion, um einen Überblick über aktuelle Themen zu behalten. Jetzt kostenlos abonnieren

Neben der eigentlichen Hypertonie haben die Forscher eine Prä-Hypertonie, die einen höheren, aber nicht krankhaften Blutdruck beschreibt, bei 8,2 Prozent der Kinder entdeckt. Besonders häufig sind Jugendliche betroffen. Diese Form kann unbehandelt in eine dauerhafte Hypertonie übergehen.

Das Forschungsteam untersuchte Daten von 96 Studien mit über 443.000 Kindern aus 21 Ländern und fordert nun globale Standards für die Diagnose und regelmäßige Überprüfungen, insbesondere in Risikogruppen.

Frühe Erkennung ist wichtig

Bluthochdruck bleibt oft unentdeckt, auch wegen ungenauer Messmethoden. Viele Ärzte verwenden Manschetten, die nicht der Armlänge des Kindes entsprechen oder messen nur in der Praxis, was die Werte verfälschen kann. Wichtig zu beachten ist, dass die Normalwerte für Kinder anders sind als für Erwachsene. So wäre ein Blutdruck von 120 zu 80 bereits für ein zehnjähriges Kind zu hoch.

Eltern sollten auf eine Blutdruckmessung bei Vorsorgeuntersuchungen achten – insbesondere, wenn ihr Kind übergewichtig ist oder in der Familie Herz-Kreislauf-Krankheiten vorkommen. Kleine Änderungen im Alltag können ebenfalls helfen: Bewegung, weniger Salz und Zucker sowie ausreichend Schlaf können zur Stabilisierung des Blutdrucks beitragen.

Quellen:

Related Posts: