Es begann alles 2018, als die 64-jährige Lisa La Valle die Koffer packte und sich auf den Weg nach Europa machte, um einen lang gehegten Traum zu realisieren. Nach ihrer Scheidung und dem Wunsch, dem teuren Leben in New Jersey zu entfliehen, nahm sie ein One-Way-Ticket nach Paris in die Hand. Doch die romantischen Vorstellungen, die sie von der Stadt der Liebe hatte, wurden schnell durch die harte Realität gedämpft.
Wie sie im Business Insider berichtet, erlebte sie während ihres Aufenthalts ein sogenanntes „Paris-Syndrom“. Ihre Erwartungen kollidierten mit der Realität: „Paris fühlte sich an wie ein hohes, unerreichbares Schloss, zu dem ich nie eingeladen war“, erklärt Lisa. Vor allem die Franzosen überzeugten sie nicht: „Am schmerzhaftesten war der Zynismus, den ich dort erlebte.“
Vom Frust zur Freude: Wie Lisa in Brescia das Glück fand
Trotz aller Schwierigkeiten verbrachte Lisa vier Jahre in Paris als Englischlehrerin und knüpfte einige Freundschaften. Doch das Gefühl, dass es für sie nicht der richtige Ort sei, blieb präsent. Die glamouröse Version von Paris, die sie aus Serien wie „Emily in Paris“ kannte, entsprach für sie nicht der Wahrheit.
2021 traf sie dann die Entscheidung für einen Neuanfang in Brescia, einer charmanten Stadt im Norden Italiens zwischen Mailand und Verona. Hier fand sie die Erfüllung, die sie gesucht hatte. „Brescia ist modern und viel weniger touristisch, ein echter Geheimtipp“, schwärmt sie. Ihre Mietkosten belaufen sich auf nur 550 Euro im Monat – weit weniger als die Hälfte dessen, was sie in Paris zahlte. „Hier fühl ich mich willkommen und die finanziellen Sorgen sind viel geringer“, erfreut sich Lisa.
Die Rückkehr zur eigenen Wurzel
Lisa sieht sich selbst als „Reverse Immigrant“. Ihre Vorfahren waren einst nach Amerika ausgewandert, auf der Suche nach einem besseren Leben. Jetzt hat sie diesen Schritt in die entgegengesetzte Richtung gewagt und bereut nichts:„Jedes Mal, wenn ich in die USA zurückkomme, wird mir klar, dass ich die beste Entscheidung getroffen habe“, reflektiert sie.
Mittlerweile arbeitet sie nur noch Teilzeit als Englischlehrerin und Autorin und kann auch von Sozialleistungen aus den USA leben. Jetzt genießt sie ihren wohlverdienten Ruhestand in Italien.
4 nützliche Tipps für Auswanderer
- Visa und Anforderungen: Jedes Land hat seine eigenen Regelungen. Mach dich mit den verschiedenen Visa-Typen vertraut, die du für deinen Aufenthaltszweck benötigst – nur so läuft alles reibungslos.
- Sprache: In den meisten Ländern hilft es ungemein, die Landessprache zu sprechen. Frag nach Sprachkursen oder Tests wie dem TOEFL oder IELTS zur Bestätigung deiner Kenntnisse.
- Arbeitsmarkt erkunden: macht euch schlau über das Angebot an Jobs im neuen Heimatland und welche Fähigkeiten dort gefragt sind. Je besser du informiert bist, desto höhere Chancen hast du auf dem Arbeitsmarkt.
- Kosten planen: Erstelle ein realistisches Budget, das deine Lebenshaltungskosten umfasst. Miete, Essen, Transport und Versicherungen sollten berücksichtigt werden, so vermeidest du unerwünschte Finanzengpässe.
