Wenig Schlaf kann die Lebenserwartung mehr beeinflussen als Sport oder Ernährung

Estimated read time 4 min read

Wenn es um ein langes Leben geht, denken viele von uns an gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressabbau. Doch was viele nicht bedenken, ist die enorme Bedeutung des Schlafs. Eine aktuelle Studie aus Amerika hat gezeigt, dass Schlafmangel die Lebensspanne wesentlich mehr verkürzen kann als eine ungesunde Ernährung oder mangelnde Bewegung. Bereits wenn man dauerhaft weniger als sieben Stunden pro Nacht schläft, kann das ernsthafte Folgen haben.

Diese A kung stammt von der OHSU School of Nursing in Oregon. Die Forschenden betrachteten umfassende Datensätze der US-Gesundheitsbehörde CDC über einen Zeitraum von sieben Jahren und analysierten Informationen aus 3143 Landkreisen – eine der genausten Auswertungen zum Einfluss des Schlafverhaltens auf die Lebenserwartung.

Weniger Schlaf, kürzere Lebenszeit

So interessant es auch ist, die Statistiken zeigen, dass in fast allen US-Bundesstaaten ein klarer Trend zu beobachten ist: Je weniger durchschnittlich geschlafen wird, desto kürzer ist die Lebenserwartung. Der Zusammenhang war über die Jahre 2019 bis 2025 stabil, wobei bereits 2019 dieses Muster in 84 % der Bundesstaaten zu sehen war, bis 2024 war der Effekt sogar flächendeckend messbar.

„Ich hätte niemals gedacht, dass dieser Zusammenhang so stark ausgeprägt ist,“ erklärt Studienleiter Andrew McHill, ein Schlafexperte an der OHSU. „Wir wussten, dass Schlaf wichtig ist – aber diese Erkenntnisse bestätigen es in aller Deutlichkeit.“

Mindestens sieben Stunden Schlaf nötig

Für die genauere Analyse galt es als ausreichend, wenn man jede Nacht mindestens sieben Stunden schläft. Wer darunter bleibt, hat laut der Studie ein signifikant erhöhtes Risiko, früher zu sterben. Diese Auswirkung war sogar stärker als bei Bewegungsmangel, schlechter Ernährung oder auch sozialer Isolation. Nur Faktoren wie Rauchen und starkes Übergewicht hatten noch gefährlichere Auswirkungen auf die Lebenszeit.

„Eine gute Nachtruhe fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern kann auch die Lebensdauer erhöhen.“
Andrew McHill

Was Schlafmangel im Körper anrichtet

Schlaf dient als Zeitraum für aktive Erholung. In dieser Zeit stabilisieren sich Herz und Kreislauf, und das Immunsystem wird beherzter in seiner Arbeit – zudem verarbeitet unser Gehirn Sinneseindrücke und Erfahrungen. Wenn diese Erholungsphase dauerhaft fehlt, steigt neben dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Depressionen auch die Wahrscheinlichkeit für Stoffwechselstörungen und chronische Entzündungen.

Die Forscher glauben, dass genau dies erklärt, warum dauerhaft Schlafmangel die Lebensspanne verkürzt.

Schlafmangel bleibt trotz aller Einflüsse bestehen

Die Wissenschaftler haben eine Methode verwendet, die es erlaubt, die Effekte zu messen, auch wenn es Datenlücken gibt. Dadurch kann der Einfluss des Schlafs selbst dann beurteilt werden, wenn Faktoren wie Einkommen oder Bildung einbezogen werden. Im Vergleich herausgestellt, zeigte Schlafmangel einen dramatischen Einfluss auf die Lebenserwartung, fast gleichwertig mit den negativen Effekten von Rauchen oder Fettleibigkeit. Dieser Zusammenhang blieb bestehen, unabhängig von der wirtschaftlichen Situation der Region.

Obwohl es sich um eine Beobachtungsstudie handelt und damit kein eindeutiger Beweis für die direkte Verkürzung des Lebens durch Schlafmangel geliefert werden kann, zeigt sich über Millionen von Datensätzen hinweg ein einheitliches Muster: Ausreichender Schlaf ist ein Grundstein für ein langes Leben.

Wie man besser schläft

Laut CDC stehen Millionen Erwachsene vor den Herausforderungen des chronischen Schlafmangels und denken oft, dass das unvermeidlich sei – sei es durch Nachtarbeit, Kinderbetreuung oder abendliche Bildschirmnutzung. Dabei lässt sich unsere Schlafqualität gezielt verbessern, denn Schlaf zählt mit zu den Faktoren für Gesundheit, die klar beeinflussbar sind.

Hier sind einige Tipps für besseres Schlafmanagement:

  • Feste Schlafenszeiten einhalten
  • Koffein und Bildschirmnutzung am Abend meiden
  • Regelmäßige Bewegung einplanen
  • Für Dunkelheit und Ruhe im Schlafzimmer sorgen

McHill und sein Team fordern, Schlaf in Gesundheitskampagnen mindestens genauso ernst zu nehmen wie Ernährung und körperliche Aktivität. Auch die American Academy of Sleep Medicine und die Sleep Research Society empfehlen mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht.

Zusammenfassend:

  • Eine US-Analyse hat ergeben: Personen, die regelmäßig weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafen, leben im Durchschnitt deutlich kürzer als gut ausgeruhte Menschen.
  • Schlafmangel hat größere negative Folgen auf die Lebenserwartung als schlechte Ernährung, unbewegliche Lebensweise oder Einsamkeit – nur das Rauchen und starkes Übergewicht stellen größere gesundheitliche Risiken dar.
  • Durchgz die Einhaltung fester Schlafenszeiten, den Verzicht auf Koffein und Bildschirme am Abend sowie eine dunkle und ruhige Schlafumgebung lässt sich die Schlafqualität steigern und somit auch die Lebensdauer verlängern.

Übrigens: Zu wenig Schlaf hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Lebenszeit, sondern auch auf das Herz. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bestimmte Schlafstörungen den Blutdruck und das Herz gefährlich erhöhen – mehr dazu könnt ihr in unserem Artikel lesen.

Bild: © Pexels

Dieser Artikel erschien zuerst bei unserem Partner: Smartup News

Related Posts: