In einer unerwarteten Wendung wird Außenminister Johann Wadephul am Sonntag nicht nach China reisen. Die Sprecherin des Auswärtigen Amtes teilte am Freitag in Berlin mit, dass die Reise auf einen späteren Termin verschoben wird.
Die Beziehung zu China bleibt wichtig für Deutschland, jedoch gibt es Bedenken wegen der aktuellen Einschränkungen beim Export von Mikroprozessoren und Rohstoffen. Zudem drängte die Sprecherin darauf, dass China mehr Einfluss auf Russland ausüben sollte, um den konfliktiven Zustand im Ukraine-Krieg zu entschärfen. Sie äußerte, dass die Reise zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich sei, ohne auf spezifische Gründe einzugehen. Angeblich gab es Probleme bei der Terminfindung.
Wadephul hatte vor dieser Absage angekündigt, während seines Besuchs in China darüber zu diskutieren, wie Peking seine Unterstützung für Russland überdenken könnte und versuchte, breitere Themen der Zusammenarbeit anzusprechen. Er bezeichnete China als „weltweit wichtigen Akteur“, dessen Handeln erheblichen Einfluss auf die Situation in Russland habe. Seine Überzeugung ist, dass China sein Gewicht nutzen könnte, um Russland zu ernsthaften Verhandlungen über den Ukraine-Konflikt zu bewegen.
Sein Ziel: einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu erreichen. Deutschland hat ein klares Interesse – die Beendigung des völkerrechtswidrigen Aggressionskrieges durch Russland.
