Nach dem beeindruckenden Weltmeistertitel vor zwei Jahren in Manila ist Deutschland nun bereit, auch den EM-Titel zu erringen. Die favorisierten deutschen Spieler, unter der Leitung von NBA-Star Franz Wagner und Kapitän Dennis Schröder, konnten im Halbfinale gegen Finnland mit 98:86 (61:47) überzeugen und haben sich damit zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten wieder für ein EM-Finale qualifiziert. Damals gewann Deutschland die Silbermedaille mit Dirk Nowitzki.
Im abendlichen Finale am Sonntag um 20 Uhr (live auf RTL und Magenta Sport) trifft die Mannschaft von Interimsbundestrainer Alan Ibrahimagic auf den Gewinner des zweiten Halbfinalspiels zwischen Griechenland und der Türkei, das am Freitagabend (20 Uhr, Magenta Sport) stattfindet. Während des Spiels gegen Finnland erzielten Schröder und Wagner herausragende 26 und 22 Punkte und Schröder lieferte zudem 12 Assists vor 10.047 begeisterten Zuschauern.
Mit beeindruckenden Resultaten wie dem EM-Halbfinale 2022, dem WM-Sieg 2023 und den Olympischen Spielen 2024 (vierter Platz) sind Deutschlands Basketballer in der aufregendsten Phase ihrer Karriere. Nachdem Wagner vor dem Spiel gesagt hatte: „Wir sind eines der besten Teams der Welt“, zeigte das Team auf eindrucksvolle Weise, dass diese Aussage gerechtfertigt ist.
Dominanz in der Gruppenphase gegen Finnland
Bereits in der Vorrunde hatten die Deutschen die finnische Mannschaft im primären Spiel in Tampere mit einem deutlichen Ergebnis von 91:61 besiegt. Doch Memory-Gedächtnis wollte bei den Spielern nicht viel helfen, und Center Daniel Theis warnte: „Der Sieg aus der Vorrunde zählt nicht mehr. Finnland denkt jetzt sicher an die Revanche.“
Die Situation erinnerte stark an die enttäuschenden Olympischen Spiele des Vorjahres, wo das deutsche Team nach einem überzeugenden Vorrundenspiel gegen die Gastgeber aus Frankreich im Halbfinale scheiterte und letztlich leer ausging.
Um einen Erholungsaufstieg sicherzustellen, warnte Kapitän Schröder vor dem Match: „Wir haben die Franzosen damals etwas zu leicht genommen und das darf uns nicht wieder passieren.“
Schwieriger Start ins Spiel
Leider begann Deutschland das Spiel, trotz der eindringlichen Warnungen, erneut schwach. Die Finnen, die zum ersten Mal in der EM-Geschichte das Halbfinale erreicht hatten, starteten voller Enthusiasmus und brachten die Deutschen schnell mit 14:6 in Rückstand, unterstützt von Tausenden von finnischen Fans in der Arena.
Trotz eines ausschlaggebenden Fehlstarts und Franz Wagners unsicherer Trefferquote zogen die Deutschen nicht den Kopf ein. Mit einem Dreipunktwurf von Schröder und einem kraftvollen Dunk von Wagner fingen sie an, ins Spiel zu finden. Die offensive Leistung nahm sträflich Fahrt auf.
Führung durch Schröder und Wagner
Die Finnen konnten im Gegensatz zu den ersten Minuten nicht auf das ursprüngliche hohe Wurfverhältnis bauen. Am Ende des ersten Viertels lag Deutschland mit 4 Punkten vorne (30:26) und diesen Vorsprung konnten sie stetig erhöhen. Bei einer einmaligen Steigerung von 19 Punkten (49:30) machte sogar Wagner fern aus der Distanz einen Treffer – zur Halbzeit führte das Team mit 14 Punkten.
Im dritten Viertel bekamen die Finnen noch einmal einen kurzen Aufwind und verkürzten den Vorsprung auf 6 (73:79). Doch das deutsche Team, unter der Führung von Schröder, der in der zweiten Hälfte schließlich ein Double-Double verbuchte, fand zurück zu seinem Spiel.
Trotz der Abwesenheit von Johannes Voigtmann (wegen Knie-Operation) und Justus Hollatz (Fußverletzung) hat Ibrahimagic nicht zu viele Auswechselspieler. Auf der Bank schauten beide Spieler zusammen mit dem gesundheitlich angeschlagenen Bundestrainer Alex Mumbru zu.
RND/dpa
