Berliner Gericht spricht Comedian El Hotzo nach Trump-Tweet frei

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Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hat den Comedian Sebastian Hotz, der unter dem Namen El Hotzo bekannt ist, von dem Vorwurf freigesprochen, er habe das Attentat auf Donald Trump unterstützt und somit den öffentlichen Frieden gestört. Richterin Andrea Wilms argumentierte, dass Hotz‘ Post auf der Plattform X keine strafrechtliche Relevanz hatte. Ihr zufolge handelt es sich dabei um „straflosen Humor“, auch wenn der Inhalt durchaus fragwürdig sein könnte. „Es kann Diskurse über verschiedene Meinungen geben“, fügte sie hinzu.

Staatsanwalt fordert Geldstrafe

Im Gegenteil zur Verteidigung präsentierte der Staatsanwalt seine Sichtweise und plädierte für eine „milde Geldstrafe“ von 6.000 Euro. „Satiriker sind ebenfalls nicht über das Gesetz gestellt“, betonte er. Er argumentierte, dass Hotz‘ Postings unter die Kategorie der Hasskriminalität fallen und aufgrund der hohen Reichweite – mit rund 740.000 Followern auf X – den sozialen Frieden gefährden könnten. Dies fördere ein Klima, in dem Angriffe auf staatliche Vertreter legitimiert werden.

„Ein Hauch unseriöser“

Hotz äußerte sich zu den Anschuldigungen und stellte klar, dass seine Art der Satire vielleicht „ein bisschen unseriöser“ als die Man seines Kollegen sei. Laut ihm müssten satirische Äußerungen immer im Rahmen eines Scherzes verstanden werden.

Im vergangenen Jahr hatte ein Angreifer in Pennsylvania auf Trump geschossen und hierbei das rechte Ohr des Politikers leicht verletzt. Ein Abgeordneter verlor dabei sein Leben und mehrere Personen wurden verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften neutralisiert. In einem bereits gelöschten Beitrag verglich Hotz die Schüsse auf Trump mit einem „letzten Bus“ und kommentierte spöttisch: „Leider knapp verpasst.“ Ein weiterer Kommentar des 29-Jährigen war: „Ich finde es absolut toll, wenn Faschisten sterben.“

Die betreffende Vielzahl an Problem-Posts führte zu einem Shitstorm über soziale Medien, und es kamen zahlreiche Anzeigen gegen ihn zustande. Eine der direkten Folgen war die Beendigung der Zusammenarbeit zwischen ihm und dem öffentlich-rechtlichen Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) bei dessen Jugendsender Fritz.

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