Block-Prozess: Probleme und Gerüchte um Gerhard Delling
Im Fall der Entführung der Kinder von Christina Block nimmt die Gerichtsverhandlung am Hamburger Landgericht mehr und mehr Fahrt auf. Am fünften Verhandlungstag stellen die Richterinnen die Frage: Wer hat die Block-Kinder entführt?
Ursprünglich wurde Christina Block am 25. Juli 2023 des Vorwurfs beschuldigt, ihre beiden jüngsten Kinder am Silvesterabend 2023/24 von ihrem Ex-Mann in Dänemark zurückgeholt zu haben. Laut der Anklage hätten am 1. Januar 2024 mehrere Sicherheitsmitarbeiter die damals zehnjährige Tochter und den 13-jährigen Sohn nach Deutschland gebracht. Insgesamt stehen in diesem Verfahren bereits sieben Personen vor Gericht. Allen ist gemeinsam, dass sie die Vorwürfe scharf zurückweisen.
Kinder wurden entführt: Masterplan aufgedeckt?
Die Hamburger Staatsanwaltschaft legt dar, dass die Entführer bei ihrer Flucht die Fahrzeuge in der Nähe der dänischen Grenze gewechselt hätten. Daniel, der Sohn, sei während der Entführung wohl gezwungen worden, seinen Mund mit Klebeband zu verschließen. Auch die damals 13-jährige Tochter sei gefesselt worden. Die Gruppe habe daraufhin mit einem Wohnmobil nach Baden-Württemberg geflüchtet, wo sie die Kids dann schließlich am 2. Januar 2024, begleitet von ihrer Mutter, wieder nach Hamburg zurückbrachten. Warum genau Christina Block an diesem Tag mit ihren Kindern in Hamburg war, sorgt in der Verhandlung immer wieder für Fragen.
Die Mutter selbst erklärte während ihrer Befragungen, dass sie erst Tage später erfährt, dass es während der Entführung zu Gewaltanwendungen gekommen war und dass ihre Kinder ihr nach der Silvesternacht nichts von den Vorfällen erzählt hätten. Sie hätte sie nicht zur Rede stellen wollen. Am fünften Verhandlungstag muss sie erneut auf die Anklage antworten und darauf eingehen, ob der bekannte Sportmoderator Gerhard Delling, ihr Lebensgefährte, etwas über ihren Verbleib wusste.
Wie berichtet wird, will Block mehrmals betont haben, während des Verfahrens gesagt zu haben: „Gerhard wusste nicht, wo ich bin!“ Es sprach zudem ihr Anwalt an, dass Herr Delling mit der Sache nicht in Verbindung zu bringen sei, wie neidisch die Staatsanwaltschaft auf die Aussagen von Delling war.
Die zentrale Befragung von Christina Block
Bereits am 15. August begannen die Richter mit den detailgenauen Fragen an Christina Block. Sie räumte öffentlich ein, dass sie im Vorfeld tatsächlich unterschiedliche Möglichkeiten zur Rückholung ihrer Kinder erwogen hatte, darunter auch eine Bootstour über die Flensburger Förde. Block betonte jedoch, dass dies nur theoretische Überlegungen ohne konkreten Plan geblieben seien.
Der lange vorausgehende Sorgerechtsstreit
Der ganze Fall ist das Ergebnis eines jahrelangen Sorgerechtsstreits. Vor zwei Jahren behielt der Vater die Kinder nach einem Aufenthalt über das Wochenende bei sich, woraufhin das Oberlandesgericht Hamburg der Mutter das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht zusprach. Doch die dänische Justiz verweigerte die Ausführung dieses Beschlusses. Die Entführung erfolgte schließlich in der ersten Woche des neuen Jahres, etwas weniger als eine Woche danach wurden die Kinder auf Anweisung des Oberlandesgerichts zu ihrem Vater zurückgebracht.
Zusätzlich ist auch Blocks Lebensgefährte, der frühere Sportmoderator Gerhard Delling (66), inzwischen Teil der Anklage und sieht sich vor Vorwürfen der Beihilfe gegenüber. Wie schon die anderen, bestreitet er alle behaupteten Schuldvorwürfe.
