Die Autozuliefererbranche steht unter Druck, und Bosch zeigt das jetzt deutlich mit drastischen Personalabbauplänen. Rund 13.000 Arbeitsplätze sollen bis zum Ende des Jahres 2030 in Deutschland gestrichen werden, besonders betroffen sind die Standorte des Bereichs Mobility. Mit dieser Entscheidung versucht das Unternehmen aus Gerlingen, Stuttgart, Kosten zu reduzieren. laut Handelsblatt.
Hintergründe zum Stellenabbau
Der aktuelle Rückgang der Verkaufszahlen und massive Gewinneinbußen setzen die gesamte deutsche Automobilindustrie zu. Bosch spürt diese Veränderungen ebenfalls stark, im letzten Jahr hat sich der Gewinn des Unternehmens um 50 % reduziert.
Ende 2024 beschäftigte Bosch weltweit Fast 418.000 Mitarbeiter – das sind über 11.000 Stellen weniger als im Vorjahr. Dabei ist die Mitarbeiterzahl in Deutschland um mehr als 4.500 gesunken, sodass jetzt noch über 129.600 Beschäftigte dort arbeiten. Besonders in der Mobility-Spart sind rund 70.000 Arbeitnehmer aktiv, was mehr als 60 % des Gesamtumsatzes von annähernd 90 Milliarden Euro ausmacht.
Bisherige Maßnahmen von Bosch
Bereits seit 2023 gibt es zahlreiche Programme zum Stellenabbau bei Bosch. Vor allem die Mobility-Units sind betroffen, aber auch die Tochtergesellschaft für Haushaltsgeräte BSH und die Werkzeug-Sparte. Insgesamt wurden seit Anfang 2023 bereits 9.000 Stellen dort abgebaut.
Aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen
Die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen für Bosch Mobility sind sehr herausfordernd, weshalb nun weitere Maßnahmen unumgänglich sind, um eine jährliche Kostenlücke von etwa 2,5 Milliarden Euro zu schließen.
Stefan Grosch äußerte, dass die Wettbewerbsfähigkeit im Mobility-Bereich dringend verbessert und Kosten dauerhaft mithilfe diverser Mittel gesenkt werden müssen. Leider sei ein zusätzlicher Personalabbau nötig, was allen Verantwortlichen leid tue.
Besonders betroffene Standorte
Vor allem in Baden-Württemberg könnte die Personalstreichung drastische Auswirkungen haben. In Feuerbach (Stuttgart) sollen rund 3.500 Stellen bis Ende 2030 wegfallen, auch in Schwieberdingen sind 1.750 Arbeitsplätze betroffen. In Waiblingen plant Bosch, die Verbindungstechnikproduktion mit ca. 560 Mitarbeitenden bis Ende 2028 auszustellen.
Außerdem gibt’s in Bühl und Bühlertal einen Anpassungsbedarf von 1.550 Stellen, während in Homburg im Saarland etwa 1.250 Jobs abgebaut werden könnten. Auch in der Zentrale von Bosch sind weitere Anpassungen zu erwarten.
Reaktionen des Betriebsrates
Frank Sell, Gesamtbetriebsratsvorsitzender des Bereichs Mobility, äußerte sich entsetzt über die angekündigten beiden Änderungen. Der Betriebsrat lehnt einen Personalabbau ohne Garantien für Standorterhalt in Deutschland entschieden ab und warnt vor einem sozialen Kahlschlag.
In einer Pressekonferenz äußerte Sell, dass die Stimmung unter den Mitarbeitenden besorgniserregend sei und viele angesichts der Meldungen geschockt reagiert hätten.
Stellungnahme der IG Metall
Die Gewerkschaft IG Metall zeigte sich empört über die Situation. Christiane Benner, Vorsitzende der IG Metall, warf Bosch vor, grundlegende Unternehmenswerte wie Zuverlässigkeit und Verantwortung mit Füßen zu treten.
Die IG Metall plant Widerstand gegen die Kürzungen und will für die betroffenen Mitarbeiter kämpfen, da dies auch schwerwiegende Auswirkungen für deren Familien und ganze Regionen bedeuten könnte.
