Die Bundeswehr präsentiert stolz ihr neuestes Überwachungsgerätschaft: Der P-8A Poseidon ist jetzt in Deutschland und bereit, unter Wasser nach Feinden zu suchen.
Dieses hochmoderne Flugzeug, das bereits bei anderen Streitkräften weltweit im Einsatz ist, hat bei uns Premiere. Es handelt sich um leistungsfähige Aufklärungsflugzeuge, die über das Meer patrouillieren und dabei auch in der Lage sind, U-Boote zu bekämpfen. Der erste von insgesamt acht P-8A Poseidon wurde vor kurzem aus den USA importiert und landete am Berliner Flughafen, wo Verteidigungsminister Boris Pistorius das Flugzeug sowie die Besatzung herzlich willkommen hieß.
Pistorius offenbarte seine beeindruckenden Erfahrungen: Kürzlich hatte er die Gelegenheit, auf einem britischen P-8A über dem Nordatlantik, in der Nähe von Schottland, mitzufliegen. Er zeigte sich sehr fasziniert von der modernen Technik und der Leistungsfähigkeit der Besatzung. Das militärische Waffensystem ermöglicht es Deutschland, auch Nato-Stützpunkte zu nutzen. Die deutschen Crewmitglieder haben bereits umfangreiche Trainings in verschiedenen Partnerländern absolviert.
„Der deutsche Beitrag zur militärischen Abschreckung im Norden wird stark auf diesem Flugzeug basieren“, meinte Pistorius weiter. Der Nordatlantik wird von zahlreichen Nationen operativ genutzt, weshalb eine präzise Überwachung sowie militärische Präsenz unerlässlich ist, um die Abschreckung zu sichern.
Über die technischen Details weiß die Marine beeindruckende Zahlen zu berichten: Die P-8A Poseidon beruht auf dem erfolgreichsten Passagierflugzeug, der Boeing 737. Mit einer Länge von fast 40 Metern stellt sie das größte Kampfflugzeug der Bundeswehr dar, könnte die Flughöhe von 936 km/h erreichen und hat zudem eine Reichweite von 7.000 km.
Der Jet ist in der Lage, riesige Ozeane zu überwachen, Schiffsbewegungen zu verfolgen und U-Boote mithilfe von Radar sowie optischen und akustischen Systemen aufzuspüren. Außerdem ermöglicht es der Besatzung, Sonarbojen auszuwerfen und mit Planzentorpedos oder Wasserbomben hypothetische feindliche Unterwasserfahrzeuge zu bekämpfen.
Die Besatzung, bestehend aus elf Soldaten, setzt sich zusammen aus drei Piloten, zwei taktischen Koordinatoren sowie drei „Sensorbedienern“ für über- und unterwasserbezogene Aufgaben.
Kooperation: Ausbildung und Wartung mit Nato-Partnern
Die neuen Aufklärungsjets werden künftig am Fliegerhorst Nordholz bei Cuxhaven stationiert. Mit der Ankunft in Deutschland beginnt offiziell der Prozess der Integration in das Deutsche Marinefliegergeschwader. Diese Raketenartige technische Kapazität wurde 2021 abgestimmt, die Auslieferung wird schrittweise bis 2028 stattfinden.
Entsprechend der Mythologie der griechischen Götter trägt das Flugzeug den Namen P-8A Poseidon, als Hommage an den Gott des Meeres.
Die Marine hob besonders die Notwendigkeit der neuartigen Aufklärungsjets für die Nato-Zusammenarbeit hervor, denn sie sind an einer gemeinsamen Ausbildung und Instandhaltung mit den USA, Großbritannien, Norwegen und dem Partnerland Australien beteiligt. Das darf die Effizienz und Einsatzbereitschaft der Luftstreitkräfte der Marine spürbar erhöhen.
Bisher setzte Deutschland für die U-Boot-Jagd auf die gebraucht gekauften P-3C Orion Flugzeuge der niederländischen Marine. Für deren Anpassungen und die Instandhaltung fielen enorme Kosten an, trotzdem blieben die P-3C nur limitiert einsatzfähig.
Die P-8A Poseidon kann auch in schwer zugängliche Gebiete fliegen. Dieses Flugzeug nimmt Feinde unter Wasser ins Visier und kann sie gegebenenfalls bekämpfen. Welche Rolle Sonarbojen spielen und wann Torpedos zum Einsatz kommen, erfahren Sie hier.
