Drohneninspektionsalarm in Kopenhagen: Regierungschefin spricht von Übergriff

Estimated read time 3 min read

Nachdem am Flughafen Kopenhagen Drohnen gesichtet wurden, sprechen die dänischen Behörden von einem potenziellen Angriff. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen erklärte laut der Nachrichtenagentur Ritzau, dass dies der „bisher schwerste Angriff auf dänische kritische Infrastruktur“ sei. Sie ließ jedoch offen, wer möglicherweise für diesen Vorfall verantwortlich sein könnte.

„Das releviert, in In was für einer turbulenten Zeit wir uns befinden und worauf unsere Gesellschaft vorbereitet sein muss“, erläuterte Frederiksen weiter. Sie betonte, dass keine Option ausgeschlossen werden könne, wenn es darum geht, die Verantwortlichen zu identifizieren. Klar ist jedoch, dass diese Ereignisse einen Zusammenhang zu den jüngsten Vorfällen mit anderen Drohnenangriffen, Luftverletzungen und Hackerangriffen auf europäische Flughäfen aufweisen.

Polizei spricht von einem „fähigen Akteur“

Mitte September sind in der polnischen Luft auch Drohnen aufgetaucht, und nur Tage später drangen Kampfflugzeuge in den estnischen Luftraum ein. Laut NATO sind die russischen Militärs hinter den Verstößen verantwortlich.

Vor den Bemerkungen von Frau Frederiksen hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine mögliche Verbindung zu Russland angedeutet, erwies sich jedoch nicht als detailliert einsehbar mit konreeten Hinweisen.

Jens Jespersen, der leitende Ermittler der Kopenhagener Polizei, ließ am Vormittag auf einer Pressekonferenz wissen, dass die Anzahl und Größe der gesichteten Drohnen sowie der Zeitpunkt des Vorfalls darauf hindeuten, dass ein „fähiger Akteur“ hinter dem Geschehen steckt. Dies schließt ein, dass die Person oder Gruppe die notwendigen Fähigkeiten, Ressourcen und Motivation benötigt, um so etwas durchzuführen – unerheblich, ob zum reinen Üben.

Die Polizeichefin von Kopenhagen, Anne Tønnes, bezeichnete das Geschehen ebenfalls als „Drohnenangriff“ und sprach wie Frederiksen von einem „Übergriff“: „Das gehört zur kritischen Infrastruktur, deshalb benenne ich es so“, sagte sie. „Ich erachte die Situation als sehr ernst“.

Aufgrund der Sichtung von bis zu drei größeren Drohnen blieb der Flughafen der dänischen Hauptstadt am späten Montagabend für etwa vier Stunden für Starts und Landungen gesperrt. Dies erinnert an ein ähnliches, provozierte Havari im Osloer Flughafen, wo auch die neuen Ermittlungen im Kontext eines verbindenden Bezuges zu den Kopenhagener Drohnen stattfinden.

20.000 Passagiere betroffen

In Kopenhagen mussten etwa 100 Flüge wegen der Drohnensichtungen, darunter einige Verbindungen nach und aus Deutschland, abgesagt werden. Laut Aussagen von Flughafenvertretern und der dänischen Luftsicherheit waren ungefähr 20.000 Passagiere insgesamt davon betroffen. In der heutigen Tageskündigung sind weitere Verspätungen bei Abflügen und Landungen vorgesehen.

Unruhen im europäischen Luftverkehr

Timingmäßig bebinding letzter Vorfälle lebt der europäische Flugverkehr weiterhin äußerst unruhig. Am vergangenen Wochenende führte ein Cyberangriff auf einen IT-Dienstleister zu Störungen an mehreren Flughäfen, darunter Berlin, Brüssel, London Heathrow und Dublin, die am Montag teilweise bestehen blieben.

Kopenhagen-Kastrup und Oslo-Gardermoen zählen zu den größten Flughäfen in Skandinavien, tagsüber fliegen von der dänischen Metropole aus viele Passagiermaschinen in diverse deutsche Städte.

RND/dpa

Related Posts: