Am Montag, dem 8. Dezember, stellte sich der Bundeskanzler Friedrich Merz in der ARD-Show „Die Arena“ den Fragen einer interessierten Öffentlichkeit. Doch anstelle von positiven Reaktionen gab es eher Kopfschütteln im Netz. Besonders irritierend war seine schwammige Erklärung zu seiner umstrittenen „Stadtbild“-Äußerung sowie seine Reaktion auf die Fragen eines jungen Zuschauers.
Merz‘ platte Antworten in „Die Arena“
In dieser Show wollte Merz sicherlich punkten, doch seine Herangehensweise ließ zu wünschen übrig. Ein kritisches Highlight war seine Reaktion auf das Thema zum „Stadtbild“,“ das im Oktober für Aufregung sorgte. Er verteidigte sich damit, dass er falsch verstanden worden sei. „Jeder, der es gut mit mir meint, weiß, was ich meinte“, sagte er und räumte ein, dass er zuvor hätte konkreter überlegen sollen, wie er sich ausdrückt.
In seinen ausführlichen Erläuterungen und seiner möglicherweise arrogant wirkenden Antwort auf die demonstrierenden Jugendlichen, stellte er fest: „Man sollte mal die Töchter fragen, was ich damit meinen könnte. Die würden mir antworten: ‚Da gibt’s nichts zu bereuen.‘“ Zeigt sich aber ganz anders, wenn die Kameras eingeschaltet sind.
Verpasste Gelegenheiten für Merz
Besonders brenzlig wurde es, als ein junger Zuschauer ihn auf das Thema Wehrdienst ansprach. Der Junge wollte wissen, warum er und seine Altersgenossen sich für Deutschland einsetzen sollen, wenn viele Angebote für junge Leute gestrichen wurden und sie mit dem sinkenden Rentenpaket büßen müssen.
Auf diese Frage wich Merz aus und wehrte sich gegen eine klare Antwort, indem er sagte: „Wir leben in einem Land, in dem es sich zu leben lohnt. Nennen Sie mir ein anderes Land, in das Sie lieber ziehen würden.“ Außerdem stellte er klar, dass auch er Wehrdienst geleistet hat und es sich lohnt, für dieses Land einzustehen. Konkrete Vorschläge für junge Menschen blieben jedoch aus und gipfelten in einer vagen Ansage über ein zukünftiges Rentenpaket. Der junge Mann blieb sichtlich enttäuscht zurück, seine Reaktion hat in den sozialen Medien für ordentlich Gesprächsstoff gesorgt.
Die Episode hätte für Merz eine goldene Gelegenheit sein müssen, um das Vertrauen in seine Kanzlerschaft zu stärken und die angespannte Atmosphäre zur Bevölkerung etwas aufzulockern. Denoch blieb klar, dass zwei Drittel der Befragten in einer aktuellen INSA-Umfrage mit dem CDU-Politiker unzufrieden sind. Merz scheint die Möglichkeit, sich wieder näher an die Menschen zu bringen, suboptimal genutzt zu haben und erzeugt den Eindruck, als spräche er an der Bevölkerung vorbei.
