Ein tragischer Schusswechsel hat das Leben des ehemaligen ukrainischen Parlamentspräsidenten Andrij Parubi gekostet, doch die Ermittlungen nehmen eine positive Wendung: Ein Verdächtiger wurde gefasst.
Der tödliche Vorfall fand in der westukrainischen Stadt Lwiw statt, wo Parubi erschossen wurde. Die Behörden haben die Suche begonnen und können nun einen Verdächtigen präsentieren. Laut innenpolitischem Minister Ihor Klymenko und Chef der Sicherheitsbehörden, Wasyl Malijuk, konnte der Täter schnell gefasst werden. Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte diese Neuigkeiten über die sozialen Medien mit.
Eine erste Aussage des festgenommenen Verdächtigen sei inzwischen eingegangen, erklärte Generalstaatsanwalt Ruslan Krawtschenko. „Wir verfolgen die Ermittlungen weiterhin mit großer Intensität“ betonte Selenskyj und lobte die „schnelle und koordinierte Arbeit“ der Strafverfolgungsbehörden.
Der Vorfall geschah öffentlich, als der 54-Jährige Parubi, der auch eine Schlüsselfigur in der proeuropäischen Bewegung ist, mehrfach getroffen wurde und auf der Stelle verstarb. Die Generalstaatsanwaltschaft hat eine Untersuchung wegen vorsätzlichen Mordes eingeleitet, um alle Details des Verbrechens zu ermitteln.
Selenskyj verurteilt die Tat scharf
Präsident Selenskyj nannte den Anschlag einen „schrecklichen und gründlich geplanten“ Mord und versprach, alle notwendigen Mittel zur Aufklärung des Verbrechens bereitzustellen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und die Behörden sind entschlossen, die Hintergründe umfassend aufzuklären.
Bilder von der tatverdächtigen Szene zeigen einen Mann, der mit blutüberströmtem Gesicht auf dem Boden lag. Reporter berichteten, dass der Verdächtige als Lieferant verkleidet war und mit einem Elektrofahrrad zu seinem Verbrechen kam.
Parubi und seine Rolle in der Ukraine
Andrij Parubi war von 2016 bis 2019 Vorsitzender des ukrainischen Parlaments und hat vielfältige Funktionen im Sicherheitsrat der Ukraine innegehabt. Er war nicht nur politisch aktiv, sondern kämpfte auch während der entscheidenden Momente in der Geschichte der Ukraine, wie der Maidan-Revolution von 2014. Er gehörte zu den zentralen Figuren der proeuropäischen Proteste, die schließlich zum Sturz des damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch führten.
Es ist bemerkenswert, dass Parubi 2014 einen Versuch überlebte, bei dem ein Mordanschlag mit einer Granate auf ihn verübt wurde. Seine politische Karriere war erfüllt von Herausforderungen und einem unermüdlichen Einsatz für die Unabhängigkeit der Ukraine, den er bereits in der Sowjetzeit vertrat.
