In einem aufsehenerregenden Telefonat, das nur fünf Minuten dauerte, wies der US-Sondergesandte Steve Witkoff den Kreml-Berater Juri Uschakow an, wie Geschäftsführer Wladimir Putin Trump in Bezug auf Ukraine-Strategien ansprechen sollte.
Laut einem Bericht von Bloomberg, aus dem Gesprächsprotokoll, das am 14. Oktober stattfand, hat Witkoff Ideen geäußert, die laut Kritikern als pro-russisch gelten.
Das Gespräch erfolgte zu einem Zeitpunkt, an dem Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner einen komplexen Plan ausarbeiteten, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Dieser umfasst 28 Punkte und wird als sehr vorteilhaft für Russland bewertet: etwa, dass die Ukraine Territorien abgeben und einer NATO-Mitgliedschaft entsagen sollte.
Aus dem Transkript geht hervor, dass Witkoff davon überzeugt ist, Russland habe immer Frieden gewollt, obwohl es 2022 den Überfall auf die Ukraine gestartet hat. Er zeigte dabei auch „tiefe Achtung“ für Präsident Putin und sagte, er verstehe die russischen Standpunkte gut.
Wie Witkoff den Kreml beraten hat
Witkoff riet Uschakow, Trump vor einem ferneren Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus dafür zu loben, dass er eine Waffenruhe im Gazastreifen förderte. Dies sollte laut ihm den Weg für günstige Gespräche ebnen.
Er schlug auch vor, einen 20-Punkte-Friedensplan für die Ukraine zu entwickeln, analog zu dem, was für Gaza ausgearbeitet wurde. Witkoff meinte dazu kurz und bündig: „Das geht nur mit Donezk und einem Gebietsaustausch.“
Nachwirkungen des Trump-Treffens
Tatsächlich kam es am 16. Oktober zu einem Telefonat zwischen Trump und Putin, als der US-Präsident öffentlich sehr kritisch eingestimmt war und über den Verkauf von Tomahawk-Raketen an die Ukraine nachdachte. In Verbindung mit dem Gespräch lobte Trump es jedoch als „sehr produktiv“ und streich die Waffenlieferungen zurück.
Die Wochen nach dem Gespräch zwischen Witkoff und Uschakow gleichen einem Wettlauf um die besten Vorschläge für den Friedensplan. In Miami fanden über drei Tage Meetings zwischen Witkoff, Kushner und dem russischen Vermittler Kirill Dmitriew statt. Interessanterweise sind Dmitriew und Kushner bereits gut miteinander vertraut.
Die beiden Berater, Uschakow und Dmitriew, blieben während indexgerechter Überlegungen in Kontakt, was durch weitere geleakte Gesprächsinhalte fachlich erhärtet wird.
Etwa zwei Wochen später wurde der endgültige 28-Punkte-Plan von Dmitriew an die Plattform „Axios“ durchgedrungen, wobei noch unklar bleibt, inwieweit die Ukraine und andere Akteuren darin einbezogen waren.
Reaktionen und Konsequenzen für Witkoff
Eben jener Versuch des engen Kontakts zwischen Witkoff und den Russen stößt in Trumps eigenen Reihen auf massive Kritik. Der Republikaner Brian Fitzpatrick bezeichnete den Vorfall als „riesiges Problem“ und forderte ein finales Ende der geheimen Kontakte.
War Trump nicht besorgt über derartige Äußerungen? Er bleibt gelassen und macht deutlich, dass Friede Zagre nach einem solchen langen Konflikt durchaus wünschenswert ist. Ohnehin scheinen die Vorwürfe gegen Witkoff tiefere Gräben innerhalb der GOP zu öffnen, die das Einflussnetz Sanftabführung sichern sollen. (mit Agenturen)
