Die Lage im Nahen Osten fordert zunehmend internationale Aufmerksamkeit. Jetzt hat Kanada angekündigt, Palästina als Staat anzuerkennen, ähnlich wie Frankreich es in der letzten Woche tat.
Ministerpräsident Mark Carney erklärte, dass Kanada dies bei der anstehenden UN-Vollversammlung im September 2025 vorhat.
In seiner Begründung verwies er auf die negativen Entwicklungen, die eine friedliche Zweistaatenlösung erschweren. Besonders die kritische Situation im Westjordanland sowie die humanitäre Krise im Gazastreifen stehen dabei im Mittelpunkt. Der Begriff der Zweistaatenlösung beschreibt das Ziel, dass Israel und ein souveräner palästinensischer Staat friedlich koexistieren. Kanada wäre somit das erste G7-Land, das den Schritten Frankreichs folgt. Auch Großbritannien hat Israel kürzlich mit der Anerkennung Palästinas gedroht, falls die aktuellen Konflikte und Leiden der Palästinenser nicht beendet werden sollten.
Auf eine Nachfrage hin äußerte Carney, dass es sich dabei um eine Absichtserklärung seiner Regierung handle. Es besteht theoretisch die Möglichkeit, dass er seine Entscheidung revidiert, wenngleich er dies momentan nicht für vorstellbar hält. „Wenn es kein Szenario gäbe, würden wir sofort handeln“, so Carney.
Die Reaktion aus Israel ließ nicht lange auf sich warten. Die israelische Regierung kritisierte Carneys Entscheidung scharf. Ihnen zufolge belohnt der Kurswechsel der kanadischen Regierung die palästinensische Terrororganisation Hamas und gefährdet die Bemühungen um eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen.
