Klimagipfel COP30: Kein Plan für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen

Estimated read time 3 min read

Die Weltklimakonferenz in Belém hat zwar ein Abschlussdokument verabschiedet, jedoch blieb der von Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva geforderte specifiche „Fahrplan“ zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas unerwähnt. Dies entsprach nicht den Erwartungen Deutschlands und der EU.

In den vergangenen Tagen haben europäische Länder und auch Staaten aus Lateinamerika nachdrücklich einen solchen Plan gefordert. Doch viele größere Nationen widersetzten sich und schlossen sich nicht an. Zunächst drohte die EU, die Verhandlungen platzen zu lassen, wenn ihr Antrag nicht berücksichtigt würde. Letztendlich habe man sich jedoch einigen müssen.

Europa fühlt sich allein gelassen

Der Umweltminister betonte, dass Europa in den kommenden Jahren mehr mit Handelspartnern und anderen staatlichen Gruppierungen über gemeinsame Anstrengungen zum Klimaschutz verhandeln müsse. Wie Schneider feststellte, sei das Vorhaben in diesem Jahr „nicht ausreichend gelungen“, und man habe gefühlte dass Europa alleine für seine Ziele kämpfen müsse. Er äußerte auch den Wunsch nach einer eindeutigeren Unterstützung seitens der Inselstaaten und Afrikas.

Schneider hatte sich von der Konferenz so sehr erhofft und sieht nun im Ergebnis, dass man noch viel mehr hätte erreichen können. Positiv bleibt der Aufbau eines Fonds, der dazu dienen soll, das Abholzen des Regenwaldes zu stoppen, bei dem mehrere Staaten Milliarden versprochen haben, einschließlich Deutschland, das eine Milliarde Euro in den nächsten zehn Jahren beitragen wird.

Koordinierung globaler Stromnetze im Fokus

Auf der Konferenz wurde zudem über die global koordinierte Erweiterung der Stromnetze gesprochen, ebenso wie über die Einbindung bestehender CO2-Bepreisungssysteme.

Im Abschlussdokument, das nach dem Austritt der USA von der ersten Klimakonferenz verfasst wurde, wird die Relevanz des Multilateralismus und die Notwendigkeit internationaler Kooperation betont. Außerdem wird das Ziel angesprochen, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad bis zum Jahrhundertende zu begrenzen.

Wissenschaftler warnen jedoch davor, dass dieser Wert möglicherweise in den kommenden Jahren überschritten wird, aber das Abkommen von Belém hat zumindest das Ziel, das Überschreiten zu minimieren. Es wird darauf hingewiesen, dass eine umfassende, schnelle und nachhaltige Reduktion von Treibhausgasen düstigend erforderlich ist.

Das Dokument erkennt des Weiteren an, dass die Kohlendioxidemissionen bis 2050 nicht über das Maß hinaussteigen dürfen, das durch Wälder wieder gebunden wird. Diese Anerkennung gilt als schwache Form des Bekenntnisses in der Klimadiplomatie, und es wird insgesamt betont, dass weltweit mehr für den Klimaschutz unternommen werden muss.

Anstelle eines verbindlichen Fahrplans schlägt das Konferenzdokument ein freiwilliges Programm vor. Unter brasilianischer Leitung sollen die Staaten zusammenarbeiten, um ihre nationalen Klimaziele effektiv umzusetzen. Über dieses Programm wird in einem Jahr, dann auf der nächsten Klimakonferenz in Antalya, ein Bericht vorgelegt werden. So möchten die europäischen Länder sicherstellen, dass ihre Forderungen nicht in Vergessenheit geraten.

Related Posts: