Kritik an Tesla: IG Metall wirft dem Unternehmen Gewerkschaftsfeindlichkeit vor

Estimated read time 2 min read

Frankfurt (dts Nachrichtenagentur) – Christiane Benner, die Vorsitzende der IG Metall, hat die Vorgehensweise von Tesla in Deutschland scharf kritisiert. In einem Interview mit der ‚Welt‘ äußerte sie: „Das Management betreibt systematisches Union-Busting mithilfe von amerikanischen Kanzleien und Methoden, die ich nur aus den USA kenne.“ Ihr Vorwurf: Tesla kämpfte gegen die IG Metall und die Menschen, die bereit sind, der Gewerkschaft beizutreten.

Während des Interviews wehrte sich Benner gegen die Anschuldigung, dass die IG-Metall-Vertreter im Werk Grünheide als Spione für die traditionellen deutschen Automobilhersteller agieren. „Das ist eine absurde Fantasie eines Milliardärs“, stellte sie klar und wies auf Tesla-Kunden hin, die sich mit Aufklebern von der politischen Linie des Konzernchefs Elon Musk distanzieren.

Die Gewerkschaftsvorsitzende beklagte auch die mangelnde Zusammenarbeit zwischen Tesla-Management und den Mitarbeitern. „Vor Ort erleben wir einen ganz anderen Umgang, als wir ihn gewohnt sind. Auf Betriebsversammlungen spricht das Management nicht über die wirtschaftliche Lage, selbst wenn die Beschäftigten danach fragen“, musste sie feststellen.

Dennoch bleibt sie optimistisch: Die IG Metall werde „mit guten Chancen“ um einen Tarifvertrag mit Tesla kämpfen. „Wir haben die Erfahrung und wissen, dass Tarifverträge nicht geschenkt werden. Zum Beispiel hat es beim US-Unternehmen Ford in den 1970er-Jahren Jahre gedauert, bis wir einen Tarifvertrag abschließen konnten“, erklärte Benner.

Related Posts: