Lettlands Verteidigungsminister warnt: Russische Drohnen im NATO-Luftraum sind definitiv ein Zeichen!
Lettland wird in den folgenden sieben Tagen seinem Luftraum an der Ostgrenze zu Kontrahierenden Ländern wie Belarus und Russland schließen. Der Grund dafür ist ein beispielloser Vorfall mit russischen Drohnen über dem NATO- und EU-Mitgliedsland Polen. Dort haben polnische F-16 und niederländische F-35 in einer nächtlichen Operation mindestens drei der mehr als 20 UAVs abgeschossen.
Verteidigungsminister Andris Spruds stellte auf einer Pressekonferenz in Riga klar, dass die Luftraumsperrung bis mindestens zum 18. September bestehen bleibt. Er führte die Entscheidung auf eine umfassende Risikoanalyse der Wehrmacht des baltischen Timmschafts zurück.
Keine direkte Bedrohung, aber Vorsicht ist geboten
Spruds betonte, dass das Eindringen dieser russischen Drohnen in den NATO-Luftraum eine klare Verletzung darstellt, auf die Lettland reagieren müsse. Momentan fühle sich das Land nicht direkt bedroht, allerdings seien präventive Maßnahmen sehr wichtig.
Der Luftraum steht nun vor allem dafür zur Verfügung, unerlaubte Flugobjekte besser zu identifizieren. „Russische Drohnen im Luftraum sind ein Alarmsignal, und wir sind gezwungen alles dafür zu tun, um weitere Eskalationen an Drohnenangriffen zu vermeiden,” sagte Spruds.
In Reaktion auf die Drohnenaktivitäten hat Polen eine Flugverbotszone an seiner Ostgrenze implementiert, die seit Mittwochabend in Kraft ist und bis zum 9. Dezember 23:59 Uhr gelten soll. Der Verbotskorridor umfasst ein weites Gebiet, das entlang der gesamten Ostgrenze des Landes von der Slowakei bis Litauen reicht. Hier grenzt Polen unter anderem an die Ukraine und Belarus.
Des Weiteren berief sich Polen dann auf Artikel 4 des NATO-Vertrags, was bedeutet, dass ein Mitgliedsstaat, der sich im Ernstfall bedroht sieht, andere zur Beratung einladen kann. Dies wurde das letzte Mal aktiviert am 24. Februar 2022 – dem Tag von Russlands Invasion in die Ukraine. Auch ein Antrag auf eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats wurde gestellt, wie das Außenministerium erklärt hat.
Lettland sowie einige Nachbarn spüren aufgrund militärischer Übungen in Belarus zunehmend eine alarmierende Lage. An diesem Wochenende beginnt dort das Manöver „Sapad-2025” , das ein gemeinsames Training von Truppen aus Russland und Belarus vorsieht. Gleichzeitig erfolgt in Lettland eine große landesweite Verteidigungsübung.
Die Vorgänge rund um die russischen Drohnen über Polen bringen auch die Bundeswehr in Alarmbereitschaft.
