Lufthansa hat angekündigt, ihre Verwaltung zu straffen und sich stärker zu zentralisieren. Dies könnte 4000 den Weg kosten, so die Airline. Außerdem sehen die Piloten sich erneut einem drohenden Streik gegenüber.
Die Lufthansa wird bis 2030 insgesamt 4000 Verwaltungsjobs abbauen. Grund dafür sind ambitionierte Renditeziele, die durch Digitalisierung und effizientere Abläufe erreicht werden sollen. Diese Informationen teilte die Fluggesellschaft am Montag mit.
Zukünftig wollen die verschiedenen Marken des Konzerns enger zusammenarbeiten. Neben der angeschlagenen Lufthansa sind das auch Swiss, Austrian, Brussels Airlines sowie die italienische Airline Ita. Daneben wird auch Eurowings verstärkt, während die Logistik und Wartung im Bereich Verteidigung ausgebaut werden sollen.
Neue Renditeziele setzen
Das Unternehmen verfolgt mit seinen Maßnahmen höhere mittelfristige Finanzziele: Bis 2028 soll die Umsatzrendite auf acht bis zehn Prozent steigen, war zuvor mit acht Prozent geplant, was häufig aufgrund von hohen Kosten nicht erreicht wurde. Alle Anpassungen zielen darauf ab, Lufthansa zukunftssicher und für Anteilseigner attraktiv zu machen. Letztere können weiterhin mit einer Dividende von 20 bis 40 Prozent des Unternehmensgewinns rechnen.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat heftige Bedenken gegen den Stellenabbau: „Wir werden einen Kahlschlag zu Lasten der Mitarbeiter nicht hinnehmen!“ erklärt Marvin Reschinsky, ein Sprecher von Verdi. In der bevorstehenden Tarifrunde will die Gewerkschaft ein Zeichen setzen und sicherstellen, dass die Beschäftigten nicht unter dem Sparkurs leiden.
Lufthansa beschäftigt momentan rund 103.000 Mitarbeiter und zeigt sich für das laufende Jahr optimistisch. Der bereinigte operative Gewinn soll den Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro deutlich übertreffen.
Streikandrohung der Piloten
An einem kritischen Punkt könnten die Piloten stehen, denn die Urabstimmung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) endet am Dienstag. Diese hat auf einen Arbeitskampf hingewiesen. Laut VC müssen mindestens 70 Prozent der Mitglieder zustimmen, damit Streiks möglich werden. Es ist unklar, ob die Gewerkschaft sofort einen Streiktermin bekanntgeben wird.
Uneinigkeit über Altersversorgung
Ein Streitpunkt sind die Betriebsrenten von etwa 4.800 Piloten. Die Gewerkschaft fordert höhere finanzielle Beiträge des Arbeitgebers zu den Rentenfonds. Bisher scheiterten die Verhandlungen in sieben Runden.
Der Vorstand von Lufthansa Airlines, Jens Ritter, dämpfte während der Urabstimmung die Erwartungen, indem er erläuterte, dass es wirtschaftlich nicht möglich sei, zusätzliche Kosten zu tragen. Er stellte klar, dass „schon jetzt keine Mittel für Verbesserungen in der bereits guten Altersversorgung vorhanden sind”.
Hohe Kosten der Gewerkschaftsforderungen
Die VC verlangt in ihren aktuellen Forderungen eine Kostensteigerung von mindestens 228 Millionen Euro jährlich zur Verbesserung der Pensionen. Ritter bezeichnete diese Forderungen als finanziell nicht tragbar, da die Umsetzung schlussendlich zur Verlagerung weiterer Flüge in profitablere Betriebe führen würde.
Neue Streikwelle nicht ausgeschlossen
Die Lufthansa sieht sich zudem an anderer Stelle Problemen gegenüber: Die Mitarbeitersyndikate Ufo habenkommuniziert, dass die Gespräche über Tarife für Kabinenpersonal gescheitert seien. Jetzt will die സംഘം ihre Forderungen auf einer anderen Basis durchsetzen.
Verluste der Kernmarke
Im vergangenen Jahr war Lufthansa, im Vergleich zu Wettbewerbern wie IAG und Air France-KLM, mit nur 4,4 Prozent margenreported weniger rentabel. Aktuell hat die Marke Lufthansa Airlines sogar mit Verlusten zu kämpfen.
Um der Produktivitätssteigerung entgegenzuwirken, wurde beschlossen, die Mitarbeiteranzahl bei den kleineren Tochterunternehmen City und Discover Airlines zu erhöhen, um kostengünstiger zu agieren. Trotz der Direktionen durch die Gewerkschaften kann dies möglicherweise ohne tarifliche Knebelung realisiert werden.
Lufthansas Vorlage umfasst die Koordination mit Swiss, ITA und weiteren Tochtergesellschaften, ein Ausbau wagt einzuleiten. Gleichzeitig sorgt die Modernisierung der Flotte für niedrigere Kosten bei Treibstoffverbrauch, dafür sollen außerdem neue Produkte für die Passagiere eingeführt werden. Die Vorreiter Spohr und CFO Till Streichert belegen den Fortschritt des sanierungsplans mit operativer Stärke und pünktlichem Flugverkehr.
