Die Lufthansa hat beschlossen, Gelder zu sparen und will dabei die Verwaltungsvorstände kräftig reduzieren. Das Thema kommt hautpsächlich aus aktuellen Medienberichten und wird demnächst offiziell verkündet. Die Reaktionen an der Börse sind vielversprechend.
Das Unternehmen beabsichtigt, die Zahl der Angestellten drastisch zu reduzieren, wobei es Berichten zufolge um 20 Prozent der Büro-Jobs in den kommenden Jahren geht. Laut Quellen bei Reuters soll dies beim kommenden Capital Markets Day am Montag bestätigt werden.
Ein Insider, der anonym bleiben möchte, hat informiert, dass die genaue Zahl noch unklar ist, jedoch einige Tausend Stellen möglicherweise betroffen sein könnten. Derzeit beschäftigt die Lufthansa Group in etwa 103.000 Mitarbeiter.
Nachdem die Nachrichten über den bevorstehenden Stellenabbau bekannt wurden, zeigten die Aktien der Lufthansa am Nachmittag eine positive Reaktion und kletterten zeitweise auf ein Dreieinhalb-Wochen-Hoch von 7,89 Euro – ein Anstieg um 3,4 Prozent. Bis zum späten Nachmittag lag die Aktie immer noch rund 1,3 Prozent über dem vorherigen Wert.
Die Fluggesellschaft hat mit enormen Kosten zu kämpfen und hat noch nicht das Niveau bei der Kapazität und Produktivität erreicht, das sie vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 verzeichnete. Das schon länger angestrebte Ziel einer Umsatzrendite von acht Prozent scheint weiterhin in weiter Ferne.
Im letzten Jahr erwirtschaftete der MDax-Konzern eine Marge von nur 4,4 Prozent, was ihn weniger profitabel macht im Vergleich zu anderen großen europäischen Airlines wie IAG mit 13,8 Prozent und Air France-KLM mit 5,1 Prozent. Besonders die Hauptmarke Lufthansa Airlines verzeichnete Verluste. Infolgedessen wurde vor über einem Jahr das Sanierungsprogramm „Turnaround“ gestartet, welches über 700 Maßnahmen zur Kostensenkung und Umsatzsteigerung umfasst.
Vor wenigen Tagen hat Jens Ritter, der Chef von Lufthansa Airlines, aufgrund gestiegener Standortkosten auch angedeutet, dass sie Verbindungen von deutschen Flughäfen einstellen könnten. „Wenn Routen unrentabel werden, sind wir gezwungen, weniger Flugzeuge einzusetzen und die Routen anders zu gestalten“, sagte er zu den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
