Ein Jahr ist vergangen, seit der grausame Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stattfand. Bundeskanzler Merz hat den Opfern und ihren Angehörigen unabdingbare Unterstützung von Seiten der Bundesregierung zugesichert.
In einer Gedenkveranstaltung betonte der Kanzler: „Wir stehen an Ihrer Seite, heute und für immer. Sollte es an Unterstützung mangeln, so sind wir verpflichtet, das sofort zu verbessern.“
Merz stellte klar, dass die schreckliche Tat vom 20. Dezember 2024 auch in diesem Jahr über Weihnachten schwebt. „In unserer gemeinsamen Trauer gibt es auch Platz für Trost und Stärke. Doch Wut und Zorn sind bei solch furchtbaren Verbrechen ebenfalls erlaubt“, fügte er hinzu. Er erklärte, dass Deutschland das Leben eines jeden Einzelnen höchsten haltet. Es sei wichtig, einander beizustehen, besonders dann, wenn Unrecht geschieht und Gewalt sich ausbreitet. Darin liegt unsere Aufgabe – Menschen, die Gewalt erleiden, zu unterstützen.
Haseloff: „Wir lassen uns nicht vom Terror einschüchtern“
Reiner Haseloff, der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, ermutigte die Betroffenen, sich nicht dauerhaft von den schrecklichen Ereignissen einschränken zu lassen. „Wir haben Schwächen erlebt, aber das soll uns nicht verletzen. Es ist ein positives Zeichen, dass der Weihnachtsmarkt in Magdeburg auch in diesem Jahr nur einen Steinwurf entfernt ist“, stellte Haseloff vor Hunderten von Anwesenden klar. „Wir geben uns nicht dem Terror geschlagen, sondern leben unser Leben und unsere Traditionen.“ Am Tag der Trauer blieb der Markt geschlossen.
Der Ministerpräsident hob hervor, wie die Attacke sowohl die Stadt als auch das gesamte Land nachhaltig verändert hat. „Die Wunden sind darüber hinaus nicht geheilt und es herrscht nach wie vor Schrecken. Die große Solidaritätswelle nach dem Anschlag bleibt unvergessen, und ich danke den vielen Helfern und Rettungskräften.“ Haseloff fasste zusammen: „Unser Miteinander beruht auf Vertrauen, Achtung der Menschenwürde und Nächstenliebe. Mögen die Täter mit dem gesamten Gewicht des Gesetzes abgeurteilt werden, aber wir dürfen unsere Freiheit und Würde nicht aufgeben, indem wir Hass erlauben.“
Vor einem Jahr raste ein Täter mit einem Wagen über den Weihnachtsmarkt. Tragischerweise verloren dabei ein neunjähriger Junge und fünf Frauen im Alter zwischen 45 und 75 Jahren ihr Leben, über 300 Menschen wurden verletzt. In der Johanniskirche in Magdeburg versammelten sich Einwohner, Betroffene und Angehörige der Opfer, um zu gedenken. Zur Erinnerung wurden symbolisch Kerzen entzündet. Gleich bei der Kirche kamen Monat um Monat viele Menschen zusammen, um an der Gedenkstunde teilzunehmen.
