Modedesigner Giorgio Armani im Alter von 91 Jahren gestorben

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Giorgio Armani, der berühmte italienische Modeguru, ist verstorben. Er war 91 Jahre alt und sein Luxuslabel überdauerte das gesamte Leben. Wie das Modehaus über soziale Medien mitteilte, starb er im Kreis seiner Liebsten, nachdem er bis zu seinen letzten Atemzügen arbeitete. Armani zählt definitiv zu den einflussreichsten Persönlichkeiten in der Modebranche.

Bekannt wurde Armani - hier auf dem Laufsteg der Männermodenschauen 2007/2008 - durch Herrenmode in minimalistischen Schnitten mit gedeckten Farben. (Archivbild)
Armani erlangte Ruhm mit seiner minimalistischen Herrenmode, die 2007/2008 auf den Laufstegen zu sehen war. (Archivbild)

Abschied von einem Modegiganten

Giorgio Armani hatte bei der Präsentation der Herbst/Winter-Kollektion 2025/26 einen seiner letzten Auftritte. (Archivbild)
Hier sah man Giorgio Armani während seiner letzten Präsentation der Herbst/Winter-Kollektion für 2025/26. (Archivbild)

Die Modedesignerin Donatella Versace zeigte sich erschüttert über den Verlust und schrieb bei Instagram: „Die Welt hat heute einen Giganten verloren, der Unvergängliches geschaffen hat.“ Auch die italienische Premierministerin Giorgia Meloni äußerte sich: „Er hat die italienische Mode mit seiner Eleganz und Kreativität zu neuer Ehre gebracht und lustig dabei die Schlaflosen inspiriert.“

Einen Hochschulabschluss oder eine andere fertige Ausbildung hatte Armani in seinem Metier nicht - trotzdem war seine Mode gefragt. (Archivbild)
Trotz fehlender formaler Ausbildung in der Mode war Armani extrem erfolgreich. (Archivbild)

Nach Informationen seines Modehauses wird Armanis Sarg ab Samstag in Mailand aufgebahrt. Auf seinen eigenen Wunsch hin, wird die Trauerfeier im engsten Kreis gefeiert. Der Bürgermeister von Mailand, Giuseppe Sala, kündigte einen Trauertag für Montag an.

Die Wurzeln in Mailand

Giorgio Armani wurde am 11. Juli 1934 in Piacenza geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ sich die Familie in Mailand nieder, wo sich auch heute noch der Hauptsitz seiner Firma befindet. Der junge Armani begann zunächst ein Medizinstudium, das er nach zwei Jahren abbrach, um sich der Mode zu widmen.

In den 1960er Jahren startete er seine Karriere als Schaufensterdekorateur und Einkäufer bei La Rinascente, einer großen italienischen Kaufhauskette. Seine ersten eigenen Designs entstanden u.a. in der Manufaktur des renommierten Stylists Nino Cerruti. Interessanterweise hatte Armani keine formale Ausbildung im Modedesign.

Der Anzug mit einem modernen Twist

In den 1980ern machte er sich einen Namen, indem er den klassischen Anzug neu gestaltete — weicher, lässiger und weniger steif. Er bewies auch, dass man sogar T-Shirts unter einem Anzug tragen kann, was ein regelrechtes Umdenken in der Modewelt auslöste.

Armani hat viele Hollywood-Stars bekleidet — von Richard Gere in *American Gigolo* über Kevin Costner in *Die Unbestechlichen* bis zu Tom Cruise in *Mission Impossible*. Auch die beeindruckenden Auftritte von Nicole Kidman und Cate Blanchett in Armani-Designs bleiben unvergessen.

Konzernführung aus einer Hand seit 1985

Ein wesentlicher Grund für Armanis Erfolg war seine Zusammenarbeit mit seinem Landsmann Sergio Galeotti. Zusammen gründeten die beiden 1975 die Firma Giorgio Armani SpA. Nach Galeottis frühem Tod im Jahr 1985 leitete Armani das Unternehmen allein und führte es zu neuen Höhen.

Mit einem geschätzten Vermögen von über 11 Milliarden Euro befand sich Armani regelmäßig unter den reichsten Menschen laut *Forbes*. Kein Börsengang und alle Übernahmeangebote wies er entschieden ab. Heutzutage beschäftigt der Armani-Konzern rund 8.700 Mitarbeiter und betreibt mehr als 2.000 Geschäfte weltweit.

Ein verspätetes Comeback

Im Juni und Juli 2023 blieb Armani aufgrund gesundheitlicher Probleme den großen Modenschauen in Mailand und Paris fern. An seinem 91. Geburtstag dankte er der Öffentlichkeit in einer großen Anzeigenkampagne und kündigte ein Comeback für September an, schloss er mit den Worten: „Vielen Dank. Wir sehen uns im September.“.

Leider sollte es nie zu diesem Comeback kommen. Vergangenes Wochenende erschien in der *Financial Times* ein Porträt, das auf seine Karriere in den letzten fünf Jahrzehnten zurückblickte, das möglicherweise sein letztes Interview darstellt.

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