NATO-Übungen: Putins Blick auf den Westen – 8000 Soldaten trainieren

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Die Bedrohung durch Russland bleibt konstant, wie der oberste Bundeswehr-Generalinspekteur Carl Breuer betont. Bei der NATO-Übung „Quadriga 2025“ stellt er klar: „Putin richtet seinen Blick auf uns!“ Ziel der Trainingsaktivitäten ist es, eine krisenfeste Verteidigung und nicht eine Eskalation zu erreichen. Am Donnerstag findet zudem ein europäisches Gipfeltreffen statt.

Während US-Präsident Trump auf schnellstmögliche Friedensverhandlungen in der Ukraine drängt, zeigt Moskau mit seinen Angriffen, dass die Realität anders aussieht. In Paris wird bald über die aktuelle Lage beraten.

Ticker zu den Entwicklungen im Ukraine-Konflikt:

15:32 Uhr – Breuer zur NATO-Übung: „Putin schaut auf uns“

Karsten Breuer, der Generalinspekteur der Bundeswehr, äußerte in Berlin während einer Pressekonferenz, dass die Abschreckung im Fokus der NATO-Übungsreihe „Quadriga 2025“ im Ostseeraum steht. Nur durch die Aufrechterhaltung einer starken Verteidigungsposition könne Frieden gesichert werden. „Putins Ambitionen reichen über die Ukraine hinaus“, fügte er hinzu.

Ungefähr 8000 deutsche Soldaten arbeiten aktuell zusammen mit Streitkräften aus 13 weiteren NATO-Ländern an der Sicherheit im Ostseeraum im Falle eines Krisenszenarios oder Krieg. Geübt werden unter anderem die Verlegung von Truppen und Material auf See-, Land- und Luftwegen zur NATO-Ostflanke nach Litauen.

Breuer wies außerdem auf die bevorstehende russische Großübung „Sapad“ hin, die in zwei Wochen beginnen wird und vor allem in Belarus nahe der litauischen NATO-Grenze stattfindet. Insgesamt werden dort etwa 13.000 Soldaten der umliegenden Regionen und weitere 30.000 Soldaten von Russland erwartet. Einige Übungsphasen von „Sapad“ fallen zeitlich mit den Berechnungen von „Quadriga“ zusammen. „Wir wollen ausdrückliche Verteidigungsstrategien trainieren und keine Eskalationsvorbereitungen sehen. Unsere Wachsamkeit ist wichtig“, schloss er.

11:32 Uhr – Von der Leyens Flugzeug von GPS-Störungen betroffen

Ein Flugzeug von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat am Sonntag vor der Landung in Bulgarien offenbar unter einer GPS-Störung gelitten, die wahrscheinlich von russischen Kräften verursacht wurde. „Wir können bestätigen, dass technische Störungen aufgetreten sind“, berichtete eine Sprecherin der Kommission. Bulgarische Behörden äußerten, dass diese Störungen scheinbar eine offensichtliche Störung durch Russland darstellen.

01.09.2025, Litauen, Medininkai: Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen spricht während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem litauischen Präsidenten Nauseda in der Grenzschutzschule nahe der litauisch-belarussischen Grenze. Foto: Mindaugas Kulbis/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bild von der gemeinsamen Pressekonferenz in Litauen mit Ursula von der Leyen und Präsident Nauseda. Foto: Mindaugas Kulbis/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

08:31 Uhr – Putin: Euroatlantische Ordnung passé

Auf dem Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in China erklärte Wladimir Putin, dass die aktuelle Weltordnung, die sich ausschließlich nach Europa und den USA richtet, überholt sei. „Die Zeit des eurozentrischen Modells ist vorbei. Unsere Zukunft liegt in einem ausgeglichenen internationalen System, das die Interessen vieler Länder berücksichtigt“, sagte er.

In diesem Kontext betonte Putin die Sicherheitssysteme der Shanghaier Organisation im eurasischen Raum, nirgendwo anders sei die innere Sicherheit der Verbündeten und die Ruhe an den Außengrenzen wichtiger.

Russlands Außenminister Lawrow und Präsident Putin in der SOZ via REUTERS/Iran’s Presidential website/Hoss

07:07 Uhr – Spahn und Miersch überraschen in der Ukraine

Jens Spahn (CDU/CSU) und Matthias Miersch (SPD), zwei Vorsitzende der Koalitionsfraktionen, unternehmen heute einen Solidaritätsbesuch in Kiew, um über weitere deutsche Unterstützung für die Ukraine zu diskutieren.

Spahn betont: „Eine gut ausgerüstete ukrainische Armee ist die beste Garantie für die Sicherheit der Ukraine.“ Vor einer Debatte über zusätzliche militärische Maßnahmen seien klare Grenzen gegeben, fügte er hinzu. Miersch verteidigte die Option, auch den Einsatz von Bundeswehrsoldaten in Betracht zu ziehen: „Wir schließen nichts aus.“

Matthias Miersch und Jens Spahn im Zug
Jens Spahn und Matthias Miersch auf dem Weg nach Kiew. Michael Fischer/dpa

05:38 Uhr – Brand im Südkrasnodar

In der südrussischen Region Krasnodar kam es aufgrund von Trümmerschäden an einer ukrainischen Drohne zu einem Brand in einem Umspannwerk. Die lokale Verwaltung gab bekannt, dass das Feuer in Kropotkin schnell gelöscht werden konnte und es keine Personenverletzungen gegeben hat. Der Luftalarm in verschiedenen südrussischen Gebieten, auch in Saratow und Wolgograd, wurde aus Sicherheitsgründen für einige Stunden ausgerufen. Die Ukraine hat bisher keinen Kommentar gegeben.

23:46 Uhr – Selenskyj: Verdächtiger im Mordfall Parubij gefasst

Im Fall des ehemaligen ukrainischen Parlamentschefs Andrij Parubij bleibt ein Verdächtiger unter Arrest. Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte über Telegram mit, dass Ermittlungen in der Sache vorankommen, und bedankte sich bei den Strafbehörden für ihre engen Maßnahmen: “All diese Schritte sind notwendig, um den Mord aufzuklären.”

21:37 Uhr – Selenskyj meldet Gesprächsangebot an Putin am Tisch

Wolodymyr Selenskyj, der Präsident der Ukraine, äußerte, dass er trotz des vorherigen Angebots für Bilateralgespräche durch Russland keine Bewegung seitens Moskaus sieht. „Zuvor hieß es, dass heute ein Treffen auf allerhöchster Ebene stattfände. Was passiert, ist nur eine Ausweitung des Krieges.“, beschreibt Selenskyj die momentane Lage.

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