Auf neuen Bildern, die von den Demokraten im US-Kongress veröffentlicht wurden, sind erstaunlich viele prominente Persönlichkeiten zu sehen, die mit dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein abgebildet sind. Darunter befinden sich unter anderem der aktuelle Präsident Donald Trump, der ehemalige Präsident Bill Clinton und der Regisseur Woody Allen.
Zusätzlich sind ehemalige britische Prinzen wie Andrew, Microsoft-Gründer Bill Gates, Unternehmer Richard Branson und der ultrakonservative Publizist Steve Bannon zu sehen. Die Bilder zeigen diese Berühmtheiten zum Teil in Gesprächen oder beim Posen für die Kamera. Allerdings ist bisher unklar, ob die Fotos unabhängig verifiziert werden können. Außerdem sind keine strafbaren Handlungen darauf zu erkennen.
Auf einem der Bilder ist Trump v.a. mit einigen Frauen abgebildet, in einer anderen Pose steht er direkt neben Epstein – nicht das erste Mal, dass solche Bilder auftauchen.
Ein weiteres Stuck zeigt ein Bild seines Abbilds auf Verpackungen von Kondomen, die mit „I’m HUUUUGE!“ (übersetzt: Ich bin riesig!) beschriftet sind. Das National Museum of American History hat daraufhin erklärt, dass das gesamte Motiv satirisch gemeint sei. Ein weiterer veröffentlichtes Bild zeigt Clinton mit Epstein und Ghislaine Maxwell, bekanntlich einer seiner engsten Vertrauten – das Foto ist mit Clintons Namen versehen.
Am Freitagnachmittag veröffentlichten die Demokraten in Washington zusätzlich Bilder von Epstein, auf denen er in einer Badewanne mit sichtbar nacktem Oberkörper zu sehen ist, halb verdeckt von einem Duschvorhang. Ein anderes Bild zeigt einen Zahnarztstuhl, der bereits früher in Veröffentlichungen über Epsteins privatinsel aufgetaucht ist.
Trump kommentierte die Veröffentlichung der neuen Bilder und bezeichnete sie als unwichtig: „Darüber macht man kein großes Ding. Jeder kannte diesen Mann“. Es gebe unzählige Fotos von ihm erklärten. „Das ist kein großes Ding – viele Menschen waren in seiner Nähe.
Distanzierung kam auch von Abigail Jackson, einer Sprecherin des Weißen Hauses. Sie warf den Demokraten vor, willkürlich ausgewählte Fotos herauszugeben, um die Dinge falsch darzustellen. Trump selbst hatte immer wieder verneint, eine Beziehung zu Epstein gehabt zu haben.
Von den anderen abgebildeten Personen gibt’s bisher keine Rückmeldungen zu den kürzlich veröffentlichten Fotos. Ein Sprecher Clintons warf jedoch seineszeit ein, dass der Ex-Präsident `niemals` die Insel Little St. James oder Epsteins Anwesen in Florida besucht habe; er flug jedoch 2002 und 2003 in Epsteins Privatjet, stets im Rahmen seiner Stiftungsarbeiten.
Der Epstein-Fall: Eine jahrzehntelange Geschichte
Jeffrey Epstein war viele Jahre lang Teil der Hochgesellschaft in New York, vernetzt mit einflussreichen Leuten. Er wurde beschuldigt, einen großen Missbraucherring betrieben zu haben, was Dutzenden junger Frauen und Minderjähriger zum Verhängnis wurde. Auch selbst soll er Misshandlungen in Städten wie New York und Florida begangen haben.
Vor zwei Jahrzehnten landeten die Vorwürfe das erste Mal vor Gericht, wo er sich zu einigen ebenfalls schuldig bekannte. Jahre später wurde der Skandal neu aufgerollt und Epstein nochmals verhaftet. Bevor eine mögliche neue Stadt war konnte, verstarb er in seiner Zelle im Jahr 2019 im Alter von 66 Jahren. Die offizi而ll festgestellte Todesursache war Suizid.
Bereits vorherige Veröffentlichungen aus dem US-Kongress
Erst zu Monatsbeginn hatten Mitglieder des US-Kongresses Fotos und Videos veröffentlicht, die Einblicke in Epsteins Privatinsel gegeben. Diese Clips zeigten das Grundstück sowie das Innere seiner Villa auf der Karibikinsel Little Saint James, wo zahlreichen seinen Opfern Leid angetan wurde.
Die aktuell veröffentlichten Bilder tragen der bevorstehenden Veröffentlichung von Behördenakten Rechnung. Nach langem Druck auf Trump unterzeichnete der Präsident last month ein Gesetz, das fordert, dass am 19. Dezember die Ermittlungsakten des Justizministeriums veröffentlicht werden.
