Polen fordert NATO-Konsultationen nach Drohnenangriff – Russland gibt kein Kommentar ab

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War der Ukraine-Krieg inzwischen in Polen angekommen? So interpretiert es der ukrainische Außenminister, während Polen auf Drohnenangriffe mit einer Krisensitzung reagiert.

Das polnische Militär hat berichtet, dass Drohnen über ihrem Luftraum abgeschossen wurden. Diese Maßnahme erfolgte nach wiederholten Verletzungen des polnischen Luftraums während eines russischen Angriffs auf die Ukraine, bei dem Berichten zufolge ein Wohngebäude betroffen wurde. NATO erhielt hierüber bereits Informationen.

Ereignisse zum Ukraine-Krieg im Liveticker:

13:05 Uhr: Kreml gibt keine Stellungnahme ab

Das russische Präsidialamt kommentierte den Vorfall mit den Drohnen in polnischem Luftraum nicht. Laut dem Kreml ist dies ein Thema für das Verteidigungsministerium. Polen meldete, dass eine große Anzahl russischer Drohnen in seinen Luftraum eingedrungen war und Drohnen mit potenzieller Bedrohung abgeschossen wurden.

12:21 Uhr – Polen findet Geschosse und Raketenfragmente

Das Innenministerium in Warschau gab bekannt, dass sieben Drohnen und Fragmente einer Rakete geborgen wurden. Eine Sprecherin äußerte auf einer Pressekonferenz, dass es sich bei diesen Geschossen um „unbekannter Herkunft“ handelt. Präsident Karol Nawrocki spricht darüber, dass er innerhalb von 48 Stunden vollständige Informationen über die Ereignisse der Nacht erwartet. Aufgrund dieser Einschätzung hat Nawrocki eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates innerhalb derselben Zeitspanne einberufen. Er äußerte, dass die Situation in der Geschichte Polens und der NATO einzigartig ist.

12:10 Uhr – Röttgen fordert klärende Erklärung von Russland

Norbert Röttgen, Vize-Fraktionschef der Union, hat Russland aufgefordert, sich bezüglich des Drohnenvorfalls in Polen zu erklären sowie sich zu entschuldigen. Seine Worte: „Der Gebrauch von Drohnen durch Russland in Polen, ob absichtlich oder nicht, ist inakzeptabel.“ Er erklärte weiter, dass Deutschland hinter Polen steht und eine Erklärung Russlands erwartet.

10:54 Uhr – Polen zählt 19 Luftraumverletzungen, teils aus Belarus

Ministerpräsident Donald Tusk berichtete von 19 Verletzungen des polnischen Luftraums in der vergangenen Nacht. Mehrere Drohnen seien offenbar aus Belarus eingedrungen. Er teilte zudem mit, dass drei Drohnen abgeschossen wurden und möglicherweise auch eine vierte. Diese ergriffenen Maßnahmen durch Polen veränßen die politische Situation erheblich.

Feuerwehrleute sichern Teile einer abgeschossenen Drohne im polnischen Czosnówka
Feuerwehrleute sichern Trümmer einer abgeschossenen Drohne in Czosnówka, Polen Piotr Pyrkosz/AP/dpa

10:47 Uhr – Russisches Außenministerium weist Vorwürfe zurück

Russland hat die Anschuldigungen zurückgewiesen, dass man für den drohnenartigen Vorfall in Polen verantwortlich sein könnte. Andrej Ordasch, der delegierte Vertreter, äußerte, dass die Vorwürfe als „haltlos“ betrachtet werden und es gibt von polnischer Seite keinerlei Beweise, die einen russischen Ursprung der Drohnen belegen.

10:28 Uhr – Polen plant NATO-Artikel 4 anzufordern

Das Land wird ein Verfahren nach Artikel 4 des NATO-Vertrages beantragen, was heute von Tusk im Parlament angekündigt wurde. Dieser besagt, dass ein NATO-Staat konsultiert werden muss, wenn es Bedenken gibt, dass die Reichlichkeit des Beitzita, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit der Parteien bedroht ist.

Artikel 4 wurde seit Gründung der NATO 1949 lediglich sieben Mal aktiviert, das letzte Mal nämlich kurz zuvor am 24. Februar, als Russland die Ukraine überfallen hat, und Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Tschechien und die Slowakei einen Antrag hierzu stellten.

Ein Antrag nach Artikel 5 zur militärischen Unterstützung durch die Allianz scheint zurzeit eher unwahrscheinlich zu sein, da dieser zu erheblichem Eskalationsrisiko führen kann.

10:15 Uhr – Kiesewetter drängt auf Unterstützung für die Ukraine

Roderich Kiesewetter, CDU-Politiker mit Außenpolitischen Interessen, fordert als Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen „Konsequenzen und Durchsetzung“. Er bemerkte, dass „russische Drohnen nicht nur nach Polen, sondern auch nach Moldau fliegen“, und fachte in einer Mitteilung auf der Kurznachrichtenseite X seine Befürchtungen an. Weiterhin forderte er, dass Deutschland strategische Marschflugkörper, wie den Taurus, an die Ukraine liefern sollte. So könne sie militärisch relevante Ziele in Russland ins Visier nehmen. „Frieden und Freiheit sind durch russische Aggressionen stark in Gefahr“ fügte er mehr hinzu.

Einberufung zum außerordentlichen Regierungstreffen durch Tuske REUTERS/Kacper Pempel

06:57 Uhr – Polens Militär spricht von aggressiven Luftraumverletzungen

Das polnische Militär bezeichnet die Verstöße gegen den polnischen Luftraum als „akt der Aggression“. Man sagten: „Nach dem Angriff auf die Ukraine hat es eine noch nie dagewesene Verletzung des polnischen Luftraums gegeben“. Dies stellte das Einsatzkommando in Polens sozialen Netzwerken klar. „Dies stellt eine echte Bedrohung für die Sicherheit der Bürger da“ betonten sie weiter.

06:15 Uhr – US-Experte: Keine Unfälle mit Drohnen

Ein amerikanischer Sicherheitsanalytiker, Jim Townsend, hält ein versehentliches Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum als sehr unwahrscheinlich. „Es ist kaum vorstellbar, dass es sich hierbei um ein Versehen handelt“, berichtete er ergänzend.

16:52 Uhr – AFd-Chef nennt Ukraine mitverantwortlich für Aggressionen

Tino Chrupalla, der Vorsitzende der AfD, beschuldigte die Ukraine teilweise für die steigenden russischen Angriffe auf Kiew. Seiner Meinung nach trägt die Ukraine durch ihre Angriffe wie auf die „Druschba“-Pipeline Richtung Ungarn und Slowakei eine Mitverantwortung. „Man bekommt, was man auslöst“, bemerkte Chrupalla in seiner Rede.

Tino Chrupalla im Bundestag
Tino Chrupalla im Bundestag Helena Dolderer/dpa

13:08 Uhr – Selenskyj verurteilt blutigen Luftschlag in der Ostukraine

In einem Russischen Angriff auf eine Gemeinschaft in der Region Donetsk sind über 20 Zivilisten getötet worden. Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte dazu ein Video mit den furchtbaren Bildern, die die Zerstörung hören. „Es war ein brutaler Luftangriff auf unschuldige Bewohner“ beschrieb er den Vorfall.

04:26 Uhr – USA erwägen weitere Sanktionen gegen Russland

Der US-Finanzminister hat signalisiert, dass neue Sanktionen gegen Russland auf dem kämpferischen Tisch sind. Scott Bessent versprach über die Plattform X alle Optionen zu überprüfen und sagte, dass die Amerikaner verbunden mit ihren europäischen Partnern „starke Maßnahmen gegenüber Russland“ ergreifen würden.

Datenbild eines MI-8 Helicopter, Russlands Fernsehservice Tasspicture alliance/dpa/TASS/Alexei Konovalov

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