Beim beliebten Zahlungsdienst Paypal gab es jüngst ernsthafte Sicherheitspannen. Diese führten dazu, dass Banken rund zwei stellige Milliardenbeträge an Lastschriften gestoppt haben. Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass es sich hierbei um Zahlungen handelt, die Paypal von Bankkonten der Nutzer abheben wollte, nachdem sie online Einkäufe getätigt hatten.
Diese Vorgänge wurden vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) bestätigt. Laut Unterstützung von diesem Verband gab es in letzter Zeit viele Vorfälle mit unberechtigten Abbuchungen durch Paypal, die massive Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr in Europa, besonders in Deutschland hatten. Einige Kunden der Sparkassen konnten in der letzten Woche für einige Stunden keine Transaktionen durchführen.
Vor allem einzelne Händler sahen sich von diesen Problemen betroffen, da sie Zahlungen durch legitime Lastschriften verspätet erhielten. Verbraucherschützer empfehlen allen Paypal-Nutzern, ihre Konten auf nicht autorisierte Abhebungen zu überprüfen. Positiv zu erwähnen ist, dass die deutsche Kreditwirtschaft betonte, dass die Verbraucher umfassend geschützt sind: Zum Beispiel können sog. SEPA-Lastschriften ohne Angabe von Gründen innerhalb von acht Wochen widerrufen werden. Wenn eine Zahlung ohne gültiges Lastschriftmandat abgebucht wurde, besteht eine Frist von ganzen 13 Monaten für die Rückgabe.
Kriminelle Aktivitäten und unseriöse Lastschriften
Länger wird versucht, unseriöse Lastschriften zu erstellen und im Endeffekt, Geld von ahnungslosen Kontoinhabern zu stehlen. Das eben erwähnte Sicherheitssystem von Paypal, welches entwickelt wurde, um diese Betrugsversuche herauszufiltern, hat anscheinend Ende letzter Woche völlig oder weitestgehend versagt. Ohne Kontrolle hat Paypal dann die ominösen Lastschriften an Banken weitergeleitet.
In einem offiziellen Statement des DSGV wird auf dieses Problem verwiesen. Paypal hat die technischen Störungen eingeräumt und gibt an, dass alles jetzt wieder normalisiert ist. „Der Zahlungsverkehr zwischen Paypal und den Sparkassen läuft ab Dienstagmorgen wie gewohnt.“ Dabei wird jedoch darauf verwiesen, dass alles weiterhin genau beobachtet wird.
Paypal: Reklamation des Problems
Ein Paypal-Sprecher bestätigte der Nachrichtenagentur dpa, dass es tatsächlich zu den Problemen gekommen ist, die inzwischen behoben sind: „Es gab eine vorübergehende Serviceunterbrechung, die einige Transaktionen von unseren Bankpartnern und vielleicht auch deren Kunden beeinträchtigt hat. Wir haben die ursächlichen Probleme schnell identifiziert und arbeiten eng mit unseren Partnerbanken zusammen, um alle Konten zu aktualisieren und sicherzustellen, dass die Systeme wieder fehlerfrei laufen!“ Auf der Hilfe-Seite von Paypal ist mittlerweile, dass am Wochenende Technikprobleme zur Verzögerung von Transaktionen führten, speziell für geringe Vorschriften. Jetzt seien nun laut Paypal diese Zweifel mittlerweile ausgeräumt.
Die Fachaufsichtsbehörden wurden ebenfalls über die aktuellen Vorfälle informiert, sagt ein Sprecher des DSGV. Allerdings ist die Deutsche Bankenaufsicht (Bafin) nicht für Paypal zuständig, da das Unternehmen seinen Hauptsitz in Luxemburg hat.
Bei Paypal handelt es sich um den führenden Anbieter von Online-Zahlungsdienstleistungen in Deutschland, mit einem Marktanteil von etwa 30% im Bereich Online-Bestellungen.
