Reiner Haseloff: Der Abschied des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt

Der dienstälteste Ministerpräsident Deutschlands verabschiedet sich.

Reiner Haseloff, derzeitiger Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, wird bei der bevorstehenden Landtagswahl im Jahr 2026 nicht mehr antreten. Diese Nachricht verbreitete sich schnell durch den dpa- und Mitteldeutsche Zeitung. Mit 71 Jahren ist Haseloff eine große Figur in der deutschen Politik und hält heute eine Pressekonferenz ab.

Die Wahl zum neuen Landtag in Sachsen-Anhalt findet am 6. September 2026 statt. Haseloff in seiner politischen Karriere, die 2011 begann, hat verschiedene Koalitionen geführt – zuerst war er in einem schwarz-roten Bündnis tätig, gefolgt von einer schwarz-rot-grünen Koalition. Seit 2021 regiert eine Koalition aus CDU, SPD und FDP.

Nächster Schritt in der CDU?

Als potenziellen Nachfolger schlägt Haseloff seinen Wirtschaftsminister und CDU-Landeschef Sven Schulze vor. Der 46-Jährige aus dem Harz leitet den Landesverband seit 2021 und bringt Erfahrung als Abgeordneter im Europaparlament mit. Haseloff hatte Schulze als ein „Hoffnungszeichen“ für Sachsen-Anhalt bezeichnet.

Herausforderungen durch die AfD

Obwohl ursprünglich 2021 zurücktreten wollte, entschied sich Haseloff aufgrund der wachsenden AfD-Präsenz, erneut anzutreten und erzielte dabei beeindruckende 37,1 Prozent der Stimmen. Zum Glück ist die Zustimmung für die Rechten zurückgegangen, jedoch zeigt sich die AfD mittlerweile stärker als zuvor, was vor allem in der CDU Besorgnis auslöste, einen geeigneten Spitzenkandidaten zu finden.

Die Ängste vor der AfD sind in Sachsen-Anhalt deutlich zu spüren. Die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit dieser rechtsextremen Partei wird ernsthaft in Betracht gezogen. In seiner 14-jährigen Amtszeit hat Haseloff sich ein Bild als respektierter Landesvater erarbeitet, der immer versuchte, der AfD entgegenzuwirken. Zuletzt trat er klar und ohne Skript gegen die AfD im Landtag auf.

„Deutschland ist ein Land der Freiheit und der Menschenwürde, und das werden wir nicht aufgeben“, betonte Haseloff in einer tief bewegenden Rede und stellte klar, dass die kommenden Monate eine „existenziellen Entscheidung“ für die Zukunft Sachsen-Anhalts darstellen werden.

Schulze: Der hoffnungsvoller Nachfolger?

Es ist wichtig für die CDU, eine Streiterei über Haseloffs Nachfolge zu vermeiden. Mit Sven Schulze an der Spitze soll eine stabilisierte Verantwortung in der Landespartei erreicht werden. Er bezeichnet sich oft als „echtes Kind der Region“ und kennt die Herausforderungen der Wirtschaft bestens. Schulze spielte eine Rolle in der Ansiedlung von Intel, trotz der späteren Absage des Unternehmens. Seine Hauptmotivation bleibt die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze und die weitere berufliche Vernetzung in Berlin.

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