Wenn du am Sonntagabend nach oben schaust, wirst du ein beeindruckendes Schauspiel zu sehen bekommen: Am 7. September erlebst du eine totale Mondfinsternis, die in ganz Europa, Australien, Asien und Afrika sichtbar sein wird. Der Mond verwandelt sich in einen rötlich-braunen Blutmond, dessen Anblick sich echt lohnt – denn die nächste solche Gelegenheit in Deutschland wird erst in einigen Jahren kommen!
Aber was passiert genau während dieser Finsternis? Und wo ist der beste Platz, um das Naturschauspiel und ein tolles Foto zu machen? Hier sind die wichtigsten Infos.
Wie entfaltet sich eine Mondfinsternis?
Eine Mondfinsternis entsteht im Grunde wie eine umgekehrte Sonnenfinsternis: Die Erde bewegt sich zwischen Sonne und Mond und wirft dabei ihren Schatten auf den Mond. Dabei gibt es drei verschiedene Arten von Mondfinsternissen: total, partiell und Halbschattenfinsternis. Die totale Mondfinsternis, die am Sonntag stattfindet, ist die seltenste Variante.
Was macht den 7. September so besonders?
An diesem Abend wird der Mond als Blutmond aufgehen. Eine totale Mondfinsternis findet nur statt, wenn der Mond genau in den Kernschatten der Erde hineintritt. Auf Grund der Schräge der Mondbahn ist das kein alltägliches Ereignis. Laut Lars Christian, dem Geschäftsführer des Physikalischen Vereins Frankfurt, sind Mondfinsternisse etwa einmal jährlich sichtbar, und nur round jede vierte ist eine totale Finsternis. Wenn du also dieses Wochenende verpasst, musst du bis Silvester 2028 warten, um die nächste zu sehen!
Wann kannst du die Mondfinsternis in Deutschland sehen?
In Frankfurt beginnt die totale Sichtbarkeit bereits um 19:31 Uhr. Laut Volker Heinrich vom Physikalischen Verein Frankfurt ist der partielle Bereich der Finsternis für uns aber zunächst unsichtbar. Ab 19:57 Uhr kannst du sehen, wie der Mond zu beobachten ist – jedoch nur unter idealen Bedingungen! Der Mond sollte über dem Horizont stehen, ohne dass Gebäude oder Bäume die Sicht versperren. Für Hobbyastronomen wird es besser, ab etwa 20:15 Uhr Ausschau zu halten, da die totale Phase um 20:53 Uhr endet. Für eine weitere Stunde kannst du beobachten, wie der Mond den Schatten verlässt und sein Licht wieder zurückgewinnt. Die partielle Finsternis endet dann um 21:56 Uhr und eine Stunde später tritt der Mond schließlich ganz aus dem Halbschatten heraus.
Warum erstrahlt der Mond in Rot während der totalen Finsternis?
Dank der Erdatmosphäre wird der Mond selbst während einer Finsternis nicht ganz unsichtbar. Das Sonnenlicht wird in den Schattenbereich gebrochen und dabei filtern sich die kurzwelligen Lichtanteile heraus. Die langwelligen, roten Frequenzen bleiben jedoch relativ unverändert, weshalb wir oft einen roten Schimmer auf dem Mond sehen. Dieses Phänomen tritt nicht nur bei Finsternissen, sondern auch bei Sonnen- und Mondaufgängen auf.
Wo kannst du das Schauspiel am besten sehen?
In Städten wie Frankfurt ist es entscheidend, einen guten Aussichtspunkt zu finden, da Hochhäuser den Blick versperren. „Je höher, desto besser, und immer nach Osten schauen“, sagt Heinrich. Die besten Orte in Frankfurt wären zum Beispiel der Lohrberg oder der Berger Hang. Auch die Taunushügel oder der Vogelsberg bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Beobachtung.
Was ist mit Wolken und Wetter?
Das Wetter spielt bei der Mondbeobachtung immer eine wichtige Rolle. Die Wettervorhersage für Sonntagabend ist in Frankfurt und Mitteldeutschland recht positiv, mit nur leichtem Bewölkungsbedarf – gute Chancen also, um das Schauspiel zu genießen.
Brauche ich besonderen Schutz für die Mondfinsternis?
Die gute Nachricht: Für die Beobachtung des Blutmondes sind keine speziellen Schutzbrillen notwendig, da der Mondsicht kein eigenes Licht abstrahlt, sondern lediglich das Sonnenlicht reflektiert. Daher kannst du ihn unbeschwert genießen! Falls du ein Fernglas hast, könnte es sich lohnen, es zu benutzen – damit kannst du mehr Details auf der schattierten Mondoberfläche erkennen.
Wie kannst du den Blutmond optimal fotografieren?
Laut dem F.A.Z.-Fotografen Stefan Nieland braucht es für das perfekte Mondfoto ein Stativ und ein Teleobjektiv. Damit stellst du sicher, dass die Bilder nicht verwackeln und der Mond knackig scharf erscheint. Besonders in der Dunkelheit solltest du lange Belichtungszeiten nutzen, anstatt den ISO-Wert hochzuschrauben. Falls du nur dein Smartphone benutzen möchtest, kann das für die Social-Media-Story ausreichen, aber für ein wirklich gutes Mondphoto wird es wohl nicht reichen.
Gibt es in Rhein-Main Public Viewings?
In vielen hessischen Sternwarten und Planetarien finden Veranstaltungen statt, bei denen Besucher sich zur gemeinsamen Beobachtung des Mondes versammeln können. Zum Beispiel richtet das Dommuseum Frankfurt auf der Aussichtsplattform des Doms eine solche Veranstaltung aus. Auch die Astronomie Stiftung Trebau im Kreis Groß-Gerau und die Sternwarte der Astronomischen Gesellschaft Urania in Wiesbaden öffnen ihre Türen für Interessierte.
