Die Entscheidung von Donald Trump, Erika McEntarfer, die Leiterin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik, zu entlassen, sorgt in den USA für hitzige Diskussionen. Trumps Wirtschaftsberater Kevin Hassett hat jedoch eine klare Verteidigung für diesen Schritt gefunden. Auf die Frage von NBC News, ob die Regierung Beweise für eine Manipulation der Arbeitsmarktdaten vorliegen habe, antwortete Hassett, dass die Revisionen der Daten selbst als solcher Beweis angesehen werden könnten.
Trump hatte die Entlassung nun angesichts enttäuschender Arbeitsmarktzahlen angekündigt, die am Freitag veröffentlicht wurden. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass die Aggressivität hinsichtlich der Zollpolitik der US-Regierung offenbar negative Auswirkungen auf die Arbeitsmarktsituation hat.
Zuvor hat das Arbeitsministerium bekannt gegeben, dass es zahlreiche Stellen zur Erklärung des schlechten Arbeitsmarktes kürzen musste, was insgesamt auf eine Abwärtsrevision von 258.000 neuen Stellen hinauslief. Solche Korrekturen sind nicht ungewöhnlich, allerdings gab es noch nie so massiven Anpassungen wie in diesem Fall.
Kritik aus der Finanzwelt
Die Entlassung von McEntarfer wird von vielen, einschließlich des ehemaligen Chefs des Statistikamtes, William Beach, stark kritisiert. Beach, der von Trump ernannt wurde, bezeichnete den Schritt als „völlig unbegründet“ und warnt vor den Risiken, die damit für die Integrität statistischer Daten verbunden sind.
In einem Gespräch mit „Politico“ erläuterte er, dass in seinem ehemaligen Amt eine Vielzahl von Fachleuten an den Daten arbeiteten. McEntarfer hätte keinerlei Kontrolle über die finalen Zahlen gehabt. Hans Beach schließt eine Einflussnahme von ihrer Seite daher als sehr unwahrscheinlich aus.
Der demokratische Senator Chris Murphy äußerte auf X, dass er Trumps Vorgehen als schrittweisen Weg in eine autoritäre Richtung sieht, indem er das Vertrauen in die Wahrheit untergräbt: „Wahrheit wird durch Propaganda ersetzt—das hatten wir schon in der Sowjetunion.“
