Der Machtkampf zwischen Donald Trump und der Federal Reserve eskaliert: Trump feuert die Gouverneurin Lisa Cook ohne Vorwarnung.
Der Präsident hat diese außergewöhnliche Entscheidung über sein soziales Netzwerk Truth Social bekannt gegeben. Trump erklärte, dass es genug Beweise gebe, die Cooks Entlassung aufgrund falscher Angaben in Hypothekenverträgen rechtfertigen. Dabei ist zu beachten, dass eine Entlassung von Zentralbank-Gouverneuren gesetzlich nur bei ausreichenden Gründen möglich ist, was die Möglichkeit eines Rechtsstreits zur Folge haben könnte.
Bereits vor einigen Tagen äußerte Trump, dass er bereit sei, Cook zu feuern, sollte sie nicht von sich aus zurücktreten. Diese unter Druck stehende Situation entstand nicht zufällig, da Cook in der Vergangenheit wegen Unregelmäßigkeiten bei Immobilienkrediten in den Medien war. Der Leiter der staatlichen Wohnungsfinanzierungsbehörde hatte ein Schreiben an US-Justizministerin Pam Bondi geschickt, in dem die belastenden Vorwürfe thematisiert wurden.
Trumps unveränderte Geldpolitik und ihre Folgen
Seit längerem fordert Trump eine Senkung der Leitzinsen, was die Federal Reserve aufgrund bestehender Inflationsängste nicht in die Tat umsetzt. Zusammenhängend mit Einfluss seiner Importzölle, schreckte der Notenbank-Rat vor diesen Forderungen zurück. Trumps Aufruf zur Ablösung von Jerome Powell als Chef der US-Notenbank blieb ebenfalls ohne Erfolg, und obwohl Trumps Drohungen bestehen, hat er bislang keine Maßnahmen ergriffen.
Lisa Cook war seit Mai 2022 Teil des Vorstands der Federal Reserve und sollte bis zum 31. Januar 2038 im Amt bleiben. Vor ihrer Ernennung hatte sie verschiedene Positionen in der akademischen Welt inne, darunter als Professorin für Wirtschaft und Internationale Beziehungen an der Michigan State University.
