Trump feuert Fed-Gouverneurin Lisa Cook – Aufregung um die Unabhängigkeit der Notenbank

Er spricht von maßgeblichen Beweisen und in der Wirtschaftscommunity sorgt die Entlassung für jede Menge Gesprächsstoff – die Rede ist von Lisa Cook, der bisherigen Gouverneurin der Federal Reserve. US-Präsident Donald Trump hat sie am Montag (Ortszeit) gefeuert. Diese Schritte stellen in der politischen Szene und unter Analysten eine große Errungenschaft dar, befeuert durch die anhaltenden Spekulationen rund um die Unabhängigkeit der Notenbank.

Der Grund für das plötzliche Ende ihrer Amtszeit? Trump warf ihr grobe Fahrlässigkeit vor und entzündete damit eine Runde voller Spekulationen. In seinem offiziellen Schreiben an Lisa Cook äußerte er, dass sie bei Hypothekenanträgen falsche Angaben gemacht habe. Laut Trump sei dies ein erhebliches Hindernis für ihre Eignung als Finanzregulatorin.

Lisa Cook, die erste schwarze Frau an der Spitze des Fed-Gouverneursrats, hatte zuvor dem drängenden Druck widerstanden, zurückzutreten. Am 20. August hatte sie in ihrer Antwort betont, sie lasse sich nicht durch irgendeine Twitter-Diskussion zu einem Rücktritt treiben. Sie erklärte, dass sie ernsthaft auf die Fragen zu ihrer finanziellen Vergangenheit eingehen wolle.

Stockend wurde jedoch ihr mögliches Vergehen angesprochen: Cook hatte eine Eigentumswohnung in Atlanta als ihren Hauptwohnsitz angegeben, während sie für ihr Haus in Michigan ebenfalls eine ausschließliche Hauptwohnsitzdeklaration erhalten hatte. Diese Situation führte zu Vorwürfen von Hypothekenmissbrauch, doch bisher fiel kein greifbarer Beweis zur Stützung dieser Anklagen vor.

TRUMP HATTE BEREITS ZUM RÜCKTRITT AUFGEFORDERT

Der Druck auf Cook seitens Trump wuchs bereits in der vergangenen Woche, als er ihren Rücktritt forderte. Mit der heutigen Abberufung spinnt sich der Faden der Veränderungen, die Trump bei der Fed strickt, noch enger und könnte seine deidadziösten Zielsetzungen beim Umgang mit der Bankenwelt beschleunigen. Der Präsident hat schon eine vermeintliche Zinspolitik seit Monaten gefordert, auch wenn der gegenwärtige Inflationsdruck Experten zu einem gemäßigten Kurs bei der Geldpolitik bewegt. Die Ersetzung von Cook könnte Trumps Vision für die zukünftigen Aufsichtsratsrollen in der Fed von Grund auf ändern.

Was die Märkte betrifft: An den Finanzmärkten sorgte die Entlassung für zunehmende Unsicherheit, und der Dollar fiel merklich ab. Der Analyst Bart Wakabayashi merkt an, dass das Geschehen als „Chaos“ zu kennzeichnen sei und eine gemessene Stabilität in der künftigen Finanzpolitik vermisse. In den Augen diverser Marktexperten erscheinen bevorstehende Zinssenkungen nach Cooks Kündigung nun noch wahrscheinlicher.

Die Absorption der US-Notenbank in Entscheidungen hinsichtlich ihrer politischen Maneuver führte natürlich dazu, dass ein Sturm der Entrüstung gegen Trumps firmem einging – in einem öffentlichen Post griffen demokratische Mitglieder des Finanzbereichs des US-Repräsentantenhauses Trump dafür an, die Übertragung der ersten schwarzen Frau im berüchtigten Notenbankrat zu planen.

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