Marjorie Taylor Greene war lange Zeit eine der treuesten Anhängerinnen Donald Trumps. Doch jetzt, wegen ihrer Kritik im Kontext der Epstein-Affäre, wird sie vom Ex-Präsidenten fallen gelassen.
Donald Trump hat die Unterstützung für Greene aufgehoben, nachdem sie ihn betreffend der Missbrauchsvorwürfe gegen Jeffrey Epstein öffentlich angegriffen hat. Auf seiner Plattform, Truth Social, distanzierte er sich von der „durchgeknallten“ Kongressabgeordneten und beklagte sich darüber, dass sie immer nur über ihre Beschwerden stöhnt, anstatt die Erfolgsgeschichte seiner Regierung zu feiern.
In einem hitzigen Beitrag schrieb Trump: „Ich kann nicht jeden Tag die Anrufe einer solch beleidigenden Wahnsinnigen entgegennehmen.“ Zudem merkte er an, dass auch andere Konservative von Greene genervt seien und sich wünschen, jemand könnte sie bei den bevorstehenden Vorwahlen in Georgia besiegen.
Nach seiner öffentlichen Attacke legte Greene nach und warf Trump auf X vor, er habe gelogen. Sie wollte nicht nur Telefone, sondern sie hätten sich am gleichen Tag Textnachrichten über die Epstein-Thematik geschickt. „Das hat ihm offensichtlich den Rest gegeben,“ so Greene.
Greene vermutete, dass Trump mit seinen Aussagen ein Exempel statuieren möchte, um andere Republikaner abzuhalten, für die Veröffentlichung der Epstein-Dokumente zu stimmen. Diese Offenlegung könnte, falls die Demokraten geschlossen auftreten, auch durch eine handvoll republikanischer Stimmen geschehen.
Greene wurde bekannt, als sie 2021 ins Parlament einzog, und entwickelte sich rasch zu einer der lautesten Stimmen des harten rechten Flügels. Über die Jahre ging sie mit veralteten Ansichten zur Abtreibung, Waffen und Einwanderung hart ins Publikum und ließ immer wieder krude und wertlose Verlautbarungen raus.
Nun konfrontiert sie aber Trump und fordert, dass alle Unterlagen zu Epstein veröffentlicht werden – etwas, was auch unter den Demokraten Rückhalt findet. Das Wiedersehen sagt, dass nächste Woche im Repräsentantenhaus darüber abgestimmt wird.
Um das zu erreichen, benötigt man 218 Stimmen. Diese Zahl durfte jetzt durch die Amtseinführung eines ehemaligen demokratischen Abgeordneten erwärt werden. Aber letztlich würde der Plan nichts verändern, würde der Senat, wo Trump die Mehrheit intensiv beibehalten würde, nicht zugunsten oder unterzeichnen.
Der Präsident wies alleistischen Vorstoß erneut zurück und stellte klar: „Epstein war Demokrat – und damit deren Problem, nicht unseres.“ Dazu spielte er auf anerkannte Namen wie Bill Clinton an. „Lass das Vergangenes bleiben und widme dich der Führung dieses Landes,“ ließ Trump im weiteren Verlauf fallen. Die Republikaner, die für eine Veröffentlichung sein, bezeichnete Trump kurzerhand als „bekloppte Schwätzer.“
Jeffrey Epstein galt als umstrittener milliardenschwere Businessman, der vor seinem Ende im Jahr 2019 einen Riesengeschäft mit Jugendversklavung tanzen konnte, wobei zahlreiche jugendliche Frauen und Mädchen betroffen waren. Trump zog über einen langen About mit ihm im Umfeld von Partys, während Greene Trump wiederholt als „schlimme Fehleinschätzung“ bezeichnet hat.
Sie konnte einfach nicht verstehen, warum er nicht sein Wahlkampfversprechen erfüllt und die Epstein-Akten veröffentlicht, meinte sie in einem Interview mit CBS.
Greene polarisiert mit ihrer umstrittenen Art. Sie ist bekannt als selbsternannte „christliche Nationalistin“ mit sozialen Medien, trotz oder wegen ihrer schwierigen Theorien über unbestätigte Verschwörungen und radikalen Ansichten. Sie spielte auch auf die falsch wiederopakvierte Prahlerei Trump an, der 2020 gefilmt wurde, als er um seinen Sieg betrog. Auch als Trump seine Verdienste im Wahlkampf einbüßte, hielt sie ihre Loyalität zu ihm aufrecht und sagte: „Die Partei gehört ihm, niemandem sonst.“
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