Wadephuls Kritik an Israels Angriff in Doha: „Unakzeptabel“

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Bundesaußenminister Johann Wadephul äußert schwere Bedenken hinsichtlich des israelischen Luftangriffs in Doha, während der außenpolitische Sprecher der SPD vor den Auswirkungen auf den Frieden warnt. Auch Kanzler Merz sah sich veranlasst, mit dem Emir von Katar zu sprechen.

In Doha kam es zu einem israelischen Militärschlag, der von der israelischen Regierung als „optimal und präzise“ bezeichnet wurde. International begegnet dieser Angriff hingegen scharfer Kritik. Wadephul hat in starken Worten den israelischen Angriff auf die Führungsriege der Hamas verurteilt.

„Der Attacke in Doha verletzt nicht nur die territoriale Souveränität Katars, sondern gefährdet auch unsere gemeinsamen Anstrengungen zur Freilassung der Geiseln. So ein Schritt ist schlichtweg inakzeptabel“, erklärte der CDU-Politiker.

Sorgen um Benutzer von Geiseln

Zusätzlich machte Wadephul seine Sorgen um die Sicherheit der von der Hamas gehaltenen Geiseln, einschließlich deutscher Staatsangehöriger, deutlich. Das hat er in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Gideon Sa’ar verdeutlicht. „Katar spielt eine zentrale Rolle bei den Bemühungen um einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln“, so Wadephul. Er zeigte sich dankbar für Katars Unterstützung in dieser schwierigen Situation.

„Ich fordere dringend, alles zu unternehmen, um einen Waffenstillstand zu erreichen und die Geiseln zu ihren Familien zurückzubringen“, sagte er weiter. „Dabei ist es wichtig zu betonen, dass die Hamas ihre Waffen niederlegen und den Terror gegen Israel einstellen sollte. Die aktuelle Eskalation ist unter anderem eine Reaktion auf den abstoßenden Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.“

Der außenpolitische Sprecher der SPD, Adis Ahmetović, fand noch schärfere Worte zu der Situation. Er bezeichnete den Militäreinsatz in Doha als eine besorgniserregende Eskalation im Nahen Osten mit unklaren Folgen. Ahmetović äußerte: „Es ist schon länger deutlich, dass Netanyahu und seine Regierung kein Interesse an einer friedlichen Lösung haben.“

Gerade dieser gezielte Angriff in Katar laste zusätzlichen Druck auf die humanitären Bedingungen der Palästinenser und sehe die Chance gegen null, noch lebende israelische Geiseln freizubekommen. „Unser Ziel muss es sein, eine weitere Eskalation dieses Konflikts zu vermeiden“, hob er hervor.

Kanzler Merz im Austausch mit Katar

Kanzler Friedrich Merz hatte am Abend ein Telefonat mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad bin Khalifa Al Thani. Dies gab der Regierungssprecher Stefan Kornelius bekannt. Im Gespräch habe Merz die Vermittlungsbemühungen Katars gewürdigt. Er betonte, dass der Angriff Israeli die Souveränität Katars verletzt habe und die Kriege nicht ausgeweitet werden dürften. Die Bundesregierung stehe in engem Kontakt zu Israel über die weiteren Entwicklungen.“,

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