Weihnachtsansprache für die Welt: Papst Leo XIV. zeigt Mitgefühl für das leidende Volk der Ukraine und des Nahen Ostens.
In seiner Weihnachtsansprache hat Papst Leo XIV. einen kraftvollen Aufruf zum Frieden in die Welt gesendet. Vor einer großen Menge Gläubiger auf dem Petersplatz in Rom ermutigte er alle, sich aktiv gegen Hass, Gewalt und Streit einzusetzen und für Dialog, Frieden und Versöhnung zu kämpfen.
Bei den Feierlichkeiten im Vatikan stellte der Papst besonders die Menschen in den Vordergrund, die durch weltweite Konflikte leiden, vor allem in der Ukraine und im Nahen Osten.
Hoffnungen auf Frieden in der Ukraine
Geradezu eindringlich erklärte der Papst hinsichtlich des Ukrainekriegs: „Möge das Dröhnen der Waffen verstummen, und mögen die beteiligten Parteien den Mut finden, respektvolle Dialoge zu führen, unterstützt von der internationalen Gemeinschaft.“ Diese Worte können als direkte Aufforderung an Russland verstanden werden, den Konflikt anzupacken.
Durch die Medien wurde am Heiligabend verkündet, dass das Ablehnen eines Weihnachtswaffenstillstands durch Russland den Papst bedrückte. Er forderte zudem eine Waffenruhe für alle weltweiten Konflikte über die Weihnachtszeit.
Die Ohnmacht im Nahen Osten
Leo XIV. lenkte auch seine Gedanken auf den Nahen Osten, wo er während seiner letzten Reise mit den Ängsten der Menschen konfrontiert wurde. „Ich spüre ihr Gefühl der Machtlosigkeit inmitten der schwierigen Verhältnisse“, sagte er. Der Papst forderte Gerechtigkeit, Frieden und Stabilität für den Libanon, Palästina, Israel und Syrien – ganz besonders für die Menschen im Gazastreifen, die alles verloren haben.
Seit dem 10. Oktober besteht eine fragile Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel, und die Lebensbedingungen der Menschen im Gazastreifen sind katastrophal, wie der Papst bereits in einer früheren Rede beim Gottesdienst erwähnt hatte, als er von den Zelten sprach, die den Händen der Elemente schutzlos ausgeliefert seien.
Erstes Weihnachtsfest mit Leo XIV.
Leo XIV. wurde im Mai zum Papst gewählt, nachdem sein Vorgänger, Papst Franziskus, im April im Alter von 88 Jahren verstorben war. Dies war das erste Weihnachtsfest mit dem neuen Pontifex an der Spitze der katholischen Kirche, die etwa 1,4 Milliarden Gläubige umfasst. Die traditionelle Ansprache vor dem Segen „Urbi et Orbi“ wird normalerweise für Friedensappelle genutzt. Leo richtete seine Weihnachtsgrüße in zehn Sprachen aus, darunter Deutsch, Chinesisch und Arabisch.
Gefühle von Frieden und Trost erbat der Papst auch für die Opfer von weniger beachteten Konflikten und all jene, die unter Ungerechtigkeit, politischer Instabilität, religiöser Verfolgung oder Terrorismus leiden. Dabei äußerte er klare Worte über verschiedene Regionen Afrikas, sowie dem Krieg zwischen Myanmar und Thailand.
Aufruf zur Verantwortung
Der Papst forderte die Gläubigen zur aktiven Teilnahme auf: „Vor dem Hintergrund dieser Nöte lade ich alle ein, engagiert für das Wohl der Leidenden zu sorgen. Lassen wir die Türen unserer Herzen an diesem heiligen Tag für Unsere Brüder und Schwester in Not öffnen.“
Erinnerung an Vorgänger
Bei seiner ersten Christmette in Rom ermutigte der Papst zu Mitmenschlichkeit und verwies auf die Worte des vor drei Jahren verstorbenen Benedikt XVI. Er betonte, dass Weihnachten ein Zeichen der Hoffnung sei und uns zu Botschaftern des Friedens macht.
Bei strömendem Regen verfolgten Tausende die Übertragung der Messe auf Bildschirmen. Der Papst hatte sich selbst um die Anwesenden gekümmert, sie begrüßt und für ihr Kommen, trotz des schlechten Wetters, gedankt, bevor er den Anlass mit einem Segen segnete.
Leo XIV. gedachte auch seines Vorgängers Papst Franziskus, der 2024 das Heilige Jahr programmiert hatte.
