In den letzten Monaten sorgten russische Politiker immer wieder für kontroverse und teilweise bedrohte Äußerungen gegen Europa. Ein neuer Eklat entsteht nun durch die Kommentierungen von Maria Sacharowa, der Sprecherin des russischen Außenministeriums, gegenüber der italienischen Regierung.
Am Montag, dem 3. November, kam es in Rom zum teilweisen Einsturz eines 13. Jahrhunderts alten Turms. Während die Rettungskräfte noch im Einsatz waren, äußerte sich Sacharowa in einem Post auf Telegram herablassend. Sie führte an, dass die italienische Infrastruktur aufgrund der „verschwendeten Steuergelder“ der Regierung, die zur Unterstützung der Ukraine eingesetzt würden, zerfalle.
Maria Sacharowa warnt vor Italienischem Kollaps
In ihren weiterführenden Bemerkungen versprach Sacharowa, dass Italien komplett „von der Wirtschaft bis zu seinen Türmen“ zusammenbrechen würde, falls die Hilfe für das von Russland angegriffene Land nicht beendet werde.
Nach dem Unglück wurde klar, dass ein rumänischer Bauarbeiter, der zunächst unter den Trümmern begraben war, kurz nachdem er nach fast elf Stunden gerettet werden konnte, leider ums Leben gekommen ist. Eine weitere Person erlitten schwere Verletzungen bei diesem Vorfall.
Italien antwortet mit diplomatischem Mahnwesen
In Reaktion auf die unangebrachten Kommentare Sacharowas bestellte Italien den russischen Botschafter ein und kritisierte die vulgären Äußerungen. Außenminister Antonio Tajani äußerte sich dazu in italienischen Medien: „Man sollte nicht über die Opfer spekulieren, während die Tragödie noch vor sich geht,“ und fügte hinzu, dass Italien niemals etwas Vergleichbares getan habe.
Tajani betonte, dass Italien in der Vergangenheit immer Solidarität gezeigt habe, wenn in Russland Tragödien passiert sind. Er bezeichnete die Äußerungen der russischen Sprecherin als beschämend und in einem zivilisierten Land schlicht inakzeptabel.
Unerhört: Sacharowa erneut im Fadenkreuz der kritik
Es ist nicht das erste Mal, dass Sacharowa für Aufregung in Italien sorgt. Zuletzt hatte sie im Februar dem Land vorgeworfen, das vergabund der Ukraine mit „tödlichen Waffen“ zu versorgen und bezeichnete Italien als Ausgangsprung des Faschismus. Auch damals reagierte Rom empört.
Dabei sind Äußerungen gegen deutsche Politiker ebenfalls in die Sichtweite geraten, wo sie provokante Begriffe gewählt hat, um Aussagen über vermeintliche Nationalsozialisten in Führungspositionen abzugeben, beispielsweise im Juni über Bundeskanzler Friedrich Merz und die ehemalige Außenministerin Annalena Baerbock.
Klare Worte aus Italien: Vulgarität und Respektlosigkeit
Nach der Einbestellung des Botschafters drückte die russische Botschaft ihr Beileid für den verstorbenen Bauarbeiter aus, beschuldigte jedoch ebenfalls die italienischen Medien einer aggressiven antirussischen Kampagne. Die Mitarbeiter des Außenministeriums in Rom fanden noch schärfere Worte für Sacharowas Provokationen, wo sie die herablassenden Kommentare als „Abgründe der Vulgarität“ aufs Neue beschrieben.
Erklärung der Wertvorstellungen: Presse- und Solidaritätsbegriffe
„Italien wird immer die Schwächeren unterstützen, so auch das ukrainische Volk, weil wir Italiener sind“, werden sie in vielen italienischen Medien zitiert.
Die deutlichsten Worte sprachen der liberale Senator Carlo Calenda aus, der Sacharowa bei La7 als „Abschaum“ bezeichnete. Er-addierte auf der Plattform X: „Wir müssten langsam begreifen, wer die Russen wirklich sind, die ukrainische Kinder nach Russland deportieren und Zivilisten töten“ und erklärte eindringlich weiter: „Russland ist ein Land von skrupellosen Mördern.“
