Berliner Restaurant Kanaan steht vor dem Aus – „Die Menschen haben Angst“

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Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg hat sich das Kanaan am Helmholtzplatz einen Namen gemacht. Die Inhaber Oz Ben David und Jalil Dabit servieren dort eine Mischung aus israelischen und palästinensischen Köstlichkeiten, was noch dazu eine politische Haltung widerspiegelt. Über Jahre hinweg entwickelte sich dieser Ort zu einem beliebten Treffpunkt für viele.

Seit dem 7. Oktober jedoch hat sich die Lage stark verändert. Die Gäste bleiben aus, und die Zukunft des Restaurants ist in Gefahr.

Ein kulinarisches und politisches Symbol in Berlin

Das Kanaan wurde 2015 von Ben David und Dabit gegründet. Ihr Ziel war es, einen Platz zu schaffen, an dem Dialog und Zusammenarbeit lebendig werden. Hummus spielt dabei eine zentrale Rolle – für die Betreiber ist es mehr als ein Gericht; es steht für gemeinsames Teilen, nicht für einen nationalen Hintergrund. Ben David erklärt: „Hummus war für uns ein Symbol. Kein israelisches, kein palästinensisches Rezept – sondern etwas, das wir teilen.“ Berliner Zeitung.

Doch nun steht die gemeinsame Vision auf der Kippe. Die Kosten steigen, die Einnahmen sinken. Und das Unglück seit dem 7. Oktober erhöht den Druck auf die Betreiber. Eine Schließung des Lokals droht in den nächsten Wochen, wenn niemand hilft.

Kämpfen um das eigene Projekt

Die finanziellen Schwierigkeiten sind nicht neu, haben sich aber seit dem 7. Oktober 2023 massiv verschärft, berichtet Ben David: „Die Menschen hören seit zwei Jahren täglich Nachrichten über Israel und Gaza. Viele sind überfordert und gehen nicht mehr gerne essen, weil sie Angst haben.“ Das Kanaan war in der Vergangenheit bereits Ziel von Angriffen; erst letztes Jahr wurden durch Unbekannte Möbel beschädigt und Wände beschmiert.

Trotz all dieser Herausforderungen möchten Ben David und Dabit nicht aufgeben. Sie kämpfen mit aller Kraft für die Zukunft ihres Restaurants und suchen aktiv nach Spenden und Unterstützung durch neue und treue Kunden. Auf ihrer Webseite bitten sie die Menschen, ihr Projekt zu unterstützen, um die „Vision am Leben zu halten“. „Besucher sollen kommen, essen und diesen Ort erleben. Wir teilen so viel mehr, als uns trennt. Das Traurigste wäre, diese Chance zu verlieren“, betont Ben David. Damit das Kanaan bald wieder wirtschaftlich unten stabil ist, bräuchte es laut seinen Schätzungen mindestens zwei Monate.

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