Der fortwährende Konflikt zwischen Wirtschaft und Politik – eine Wachstumsbremse

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Unternehmer liegen nicht immer richtig, ebenso können Politiker irren: Wenn wir dies ignorieren, riskieren wir die Stabilität unseres Landes und folgen damit unabwendbar wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Sowohl Staaten als auch Unternehmen haben einen entscheidenden gemeinsamen Nenner, den viele Wirtschaftsführer oft übersehen: Mit ihrem Wachstum und Erfolg tun sie alles, um sich selbst einzuschränken. Diese Überregulierung dient meist bloß dazu, den bestehenden Status quo zu bewahren.

Dieses Problem ist extrem ernst, da es oft nur von außen wahrgenommen wird – innerhalb der Strukturen sieht man nur selten die Notwendigkeit zur Veränderung. Die Verantwortlichen suchen oft die Fehler bei den anderen.

Genau in dieser misslichen Lage befindet sich Deutschland nach einer Dekade voller Exportrekorde und wirtschaftlicher Erfolge: Auf der einen Seite haben wir eine aufgeblähte Verwaltung, die sich in ihrer eigenen Bürokratie verlaufen hat. Auf der anderen Seite existiert eine Wirtschaft, die zwar noch an der Spitze ihrer Leistung steht, jedoch die Bedrohung durch neue Wettbewerber nicht ausreichend anerkennt. Leider haben weder die Entscheidungsträger des Staates noch die Wirtschaftsführer ihren Anteil am Problem erkannt.

Mit der Schlussfolgerung des Jahres zeigt sich eine nie dagewesene Entfremdung zwischen Regierung und Wirtschaft. Hier bleibt zu hoffen, dass nach den Feiertagen der Wert von intensiven Diskussionen, die für eine Demokratie unverzichtbar sind, nicht weiter mit zunehmender Polarisierung verwechselt wird.

Der Streit zwischen Politik und Wirtschaft

In den letzten Wochen ist jedoch das Gegenteil der Fall gewesen. Die Bundesministerin für Arbeit betrachtet Arbeitnehmer als Widersacher. Gleichzeitig zeigt sie nicht viel Verständnis für die aktuell kritische Lage in vielen Teilen der Wirtschaft und ignoriert damit die Realität.

Auf der anderen Seite sind manche Unternehmer mittlerweile so frustriert, dass sie offen ein Bild zeichneten, welches Deutschland wie ein Land unter kleptokratischer Herrschaft erscheinen lässt. Führungskräfte großer Firmen äußern sich im Geheimen und bringen so pessimistische Ansichten offen zur Sprache. Solches Verhalten führt leider in die Irre: Es wird kaum Raum für die Idee gelassen, dass auch hier Unternehmer Irrtümer machen und diese durchaus von der Politik erkannt und gelöst werden können.

So manifestiert sich dieser Trend der ins Extreme geschoben Kommunikation zwischenlebnis. Es wird beklagt und geschimpft, sowohl von Seiten der Unternehmer als auch von der Regierung.

Diese gegenseitige Schuldfingerzeigerei fördert die Polarisierung, die besonders in der heutigen politischen Lage schädlich und nicht notwendig wäre.

Funktionsweise der Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf den Wohlstand

Unternehmen selbst würden von mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt profitieren: Je stärker eine Gesellschaft pleitegeht, desto langsamer erfolgt das wirtschaftliche Wachstum. Wie kürzlich von Ökonom Nils Goldschmidt für das Roman Herzog Institut entfaltet zeigten Untersuchungen von 171 Ländern, dass bei tieferen gesellschaftlichen Teilungen stagnierende wirtschaftliche Entwicklungen nachzuweisen sind.

Es besteht durchaus das Potenzial für Lösungen: Die Initiativen entlang mehrerer Milliarden Euro an Investitionen, waren ein Ansatz, der unbeachtet vergangen ist. Auch bei Schuldenpaketen in Bezug auf Infrastruktur und Verteidigung könnte ein gemeinsames Zielbild neu bedacht, und verwirklicht werden.

Die Kommissionen zur Rente und zur Zukunft des Sozialstaates hingegen könnten vielleicht durch konstruktive Diskussionen doch wieder mehr Bewegung bringen.

Nach einem Jahr voller Streit wäre es wünschenswert, nun ein Jahr des Hörens, Vertrauens und Miteinanders zu erleben. Kooperation könnte ein über bleibendes Gut für den Mittelstand sein und sehr sinnstiftend von politischer sowie wirtschaftlicher Sicht sein.

Hier gilt es anzumerken: Staaten sowie Unternehmen sollten an einem Strang ziehen, um sich aus der Selbsthinrichtung zu befreien. Anstatt sich verbal zu bekriegen, wäre es besser, gemeinstein hervorzuheben, was man teile.

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