Der republikanische Abgeordnete Thomas Massie spielt eine zentrale Rolle beim Gesetz, das die Veröffentlichung der Epstein-Akten fordert. Donald Trump hat sich daraufhin via Social Media heftig über ihn echauffiert – was sich am Ende als Nachteil für Trump herausstellen könnte.
Massie hat geschickt die Angriffe von Trump in eine Art Judo-Move umgewandelt. Am zweiten Weihnachtsfeiertag ließ Trump auf seiner Plattform Truth Social seinen Unmut über den Abgeordneten aus Kentucky aus und bezeichnetete ihn als gescheiterten Typen.
Doch Massie ist nicht allein verantwortlich – gemeinsam mit dem demokratischen Abgeordneten Ro Khanna hat er den Epstein Files Transparency Act ins Leben gerufen, durch den die Herausgabe der Dokumente durch die US-Regierung erzwungen wird. Trump willigte am 19. Dezember schließlich ein, das Gesetz zu unterzeichnen.
Allerdings gab das US-Justizministerium bisher nicht alle Unterlagen heraus und hat einiges stark geschwärzt. Damit haben Massie und Khanna bereits rechtliche Schritte gegen die Regierung angekündigt.
Weihnachtsstreit in den sozialen Medien
So viel Konflikt zur Weihnachtszeit passt dem US-Präsidenten verständlicherweise nicht. Am 26. Dezember geriet Trump wieder ins Wort und schrieb einen längeren Beitrag auf Truth Social, in dem er sich über die vermeintliche Jagd auf ihn aufregte und einen zwielichtigen Republikaner namens Massie erwähnte.
Daraufhin reagierte Massie blitzschnell auf X (früher Twitter). Er erläuterte, wie erniedrigend es sei, während man den Feiertag im Kreise der Familie feiert, plötzlich von der mächtigsten Person der Welt angegriffen zu werden – nur weil man sein Wahlversprechen erfüllen will, das den Opfern helfen sollte.
In seinem Beitrag forderte Massie auch um finanzielle Unterstützung und der Aufruf zeigte Wirkung. Bereits in den ersten Stunden bekam er eine Reihe von Spenden – ein User bekräftigte sogar, dass dies das erste Mal sei, dass er einem Republikaner Geld gegeben hat.
Außerdem wird Massie sich in den Midterm-Wahlen 2026 in Kentucky gegen einem Trump-freundlichen Herausforderer positionieren. Trump soll dem ehemaligen Navy Seal Ed Gallrein zur Seite stehen, während Massie Gallrein als erfolglosen Kandidaten und Klammere des Establishments bezeichnete.
Test für die MAGA-Bewegung
Thomas Massie war einst ein Unterstützer von Trump, hat sich in letzter Zeit jedoch zu einem seiner schärfsten Kritiker entwickelt. Er besteht weiterhin auf der Herausgabe aller Epstein-Akten und setzt sich mit Nachdruck dafür ein. Trotz der regelmäßigen Kritik seitens Trump auf Truth Social, musste der Präsident am Ende massies Gesetz unterzeichnen.
Die Behandlung der Epstein-Akten wird zunehmend zum kritischen Test für Trumps MAGA-Bewegung. Jetzt fordern selbst viele treue Trump-Anhänger, dass die vollständigen Dokumente freigegeben werden, und zeigen sich verärgert über Trumps zögerliches Handeln.
Erst kürzlich erklärte das US-Justizministerium, dass man noch einige Wochen für die Veröffentlichung aller Epstein-Akten benötige. Der Kongress setzte den 19. Dezember 2025 als Stichtag zur Offenlegung aller relevanten Unterlagen fest.
Das Ministerium legte auch Berichte vor, dass zahlreiche weitere Dokumente gefunden worden sind, welche möglicherweise entscheidend für den Fall sein könnten. Mehr als eine Million zusätzliche Dateien werden überprüft, und das Justizministerium sichert zu, dass dafür rund um die Uhr gearbeitet wird.
Bislang gibt es jedoch keine Anzeichen dafür, wann diese neuen Informationen zur Verfügung gestellt werden könnten. Ein Dutzend US-Senatoren hat um eine Untersuchung gegen die Verzögerung der Veröffentlichung gebeten. Massie bracht Dienstag die Zorn von Trump erneut auf sich, indem er erklärte, das Justizministerium hätte gegen das Gesetz verstoßen und sich mal wieder nicht an Fristen gehalten.
