Frauke Brosius-Gersdorfs Rückzug: Ein Kommentar von Jürgen Kaube

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Die Juristin Frauke Brosius-Gersdorf hat ihr Interesse an dem Posten am Bundesverfassungsgericht zurückgezogen. Dies markiert das Ende eines eher unschönen Theaters, bei dem die Union zunächst eine Bereitschaft zur Wahl signalisierte, nur um schließlich ihre Ablehnung zur Schau zu stellen.

Die zurückhaltenden Stimmen, als sie zuerst supportet wurde, wandelten sich rasch. Plötzlich sah sie sich gezwungen, die Rolle der Verfechterin eines umstrittenen Rechts zu spielen, und wurde dabei fälschlicherweise in ein sehr negatives Licht gerückt. Einige Kommentare waren durchaus scharf und verletzend.

Ein unfassbares Drama mit Plagiatsanschuldigungen

Es kam auch zu weiteren Turbulenzen, als ein sogenannter Plagiatsjäger begann, Übereinstimmungen zwischen ihrer Dissertation und der Habilitation ihres Mannes zu fabrizieren. Die Union zögerte nicht, diese Angaben quasi als letzte Erklärung für ihre Abwendung von Brosius-Gersdorf aufzugreifen, obwohl der Detektiv selbst das Wort „Plagiat“ in den Mund nahm.

Die Berichterstattung in besonders rechten Medien öffnete ein weiteres Fass und der Detektiv beschwerte sich über die Ziele und Ansichten der Juristin. Viel spannender war seine spekulative Behauptung, ihr Mann könnte als Ghostwriter seiner Dissertation fungiert haben.

Was denkt sie wirklich über ihre kritischen Positionen?

Im Hinblick auf ihre Rückzugsankündigung zeigt birkaç خيارات|Brosius-Gersdorf einige verworrene Gedanken. Unter anderem sieht sie in der nicht gewählten Bestätigung ihrer Ansicht, dass die Würde des Menschen ab der Geburt zählt, eine Sanktionierung der Freiheit der Wissenschaft. Wer glaubt, ihre Argumente seien durchweg stimmig, könnte kaum vom „unangreifbar“ Zustand sprechen, in dem sie sich offenbar sieht. Schließlich sind Richter keine Maschinen, die automatisch die Wahrheit ermitteln.

Ihre Argumentation „Wer mir nicht folgt, denkt falsch“ bräuchte auch in Karlsruhe mehr essenzielle Diskurse und wäre nicht wirklich konstruktiv für einen Dialog.

Außerdem erscheint es höchst beunruhigend, dass Brosius-Gersdorf glaubt, die Artikel dieser Zeitung seien mit der Intention der Denunziation durchzogen. Öffentlich von anonymen Quellen zu berichten, liegt im Rahmen des Journalismus, und sie kommt nicht darum herum, dem Journalisten Vorwürfe zu machen.

Wenn man großes Vertrauen in die eigene rationale Verstandeskraft empfinden kann, sollte man dennoch nicht ohne Sinn und Verstand um sich schlagen, insbesondere nicht in Krisensituationen.

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